
Stimmung der Verbraucher knickt ein
Die gute Stimmung der Verbraucher knickt ein, aber nur leicht. Konjunktur, Einkommenserwartung und Anschaffungsneigung – überall machen die Deutschen Abstriche, so der aktuelle GfK-Konsumklima-Bericht.
Die gute Stimmung der Verbraucher knickt leicht ein. Doch noch bewegt sich die Einschätzung der Deutschen zum Konsumklima auf hohem Niveau. Der am Dienstag (29.3.2011) vorgelegte Bericht der GfK zeigt, dass sich die Verbraucher für April bei der Konjunktur- und der Einkommenserwartung als auch bei ihrer Anschaffungsneigung pessimistischer äußern als für den März. Die GfK: „Der Gesamtindikator prognostiziert nach 6 Punkten im März für April einen Wert von 5,9 Punkten.“
Das unsicherer gewordene internationale Umfeld sowie wachsende Inflationsängste hätten im März dafür gesorgt, dass die Verbraucherstimmung leicht an Wert verloren habe. Diese Faktoren hätten damit die nach wie vor günstigen Rahmenbedingungen für die Verbraucher, wie steigende Beschäftigung und Einkommen, überlagert. „Dennoch bleibt das Niveau der Konsumstimmung weiterhin recht hoch“, konstatiert die GfK. Mögliche Effekte der Natur- und Umweltkatastrophe in Japan hätten noch nicht berücksichtigt werden können, da zum Zeitpunkt des verheerenden Erdbebens und seiner Folgen die Befragung bereits abgeschlossen gewesen sei.
Trotz leichten Rückgangs: Für die Verbraucher befindet sich die deutsche Wirtschaft weiterhin im Aufwind. Das reale Bruttoinlandsprodukt stieg im vergangenen Jahr mit 3,6 Prozent so stark wie seit der Wiedervereinigung nicht mehr. Parallel zur schlechteren Erwartungshaltung gegenüber der Konjunkturentwicklung bewerten die Deutschen auch ihre Einkommensaussichten negativ, aber mit minus 2,4 Prozentpunkten vergleichsweise moderat. Die anhaltend positive Beschäftigungsentwicklung und damit einhergehend steigende Löhne und Gehälter hätten als die wesentlichen Einflussfaktoren für die guten Einkommensaussichten weiterhin Bestand, so die GfK.
Anschaffungsneigung: moderate Einbußen
Auch die Anschaffungsneigung geht im März zurück, und zwar um 4,6 Punkte. Dennoch weise auch die Konsumneigung der Deutschen ein gutes Niveau auf, betont das Nürnberger Institut. Allerdings zeige die anziehende Inflation nun offenbar verstärkt Wirkung und sorge dafür, dass die Anschaffungsneigung zuletzt zwei Monate in Folge nachgegeben hat. Die Erfahrung zeige aber, dass steigende Preiserwartungen der Konsumenten meist dämpfend auf die Konsumneigung wirkten.
Doch auch wenn der Aufwärtstrend des Konsumklimas vorerst gebremst scheint: „Trotz des kleinen Dämpfers wird der private Konsum auch in den kommenden Monaten eine wichtige Rolle für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung spielen. Seine Bedeutung wird noch wachsen, falls sich die Exporte aufgrund der steigenden Risiken im internationalen Umfeld nicht mehr so rasant entwickeln werden wie Wirtschaftsexperten noch vor einigen Wochen erwarteten“, so die GfK und bestätigt ihre Anfang Februar herausgegebene Prognose, wonach der private Konsum in diesem Jahr real um etwa 1,5 Prozent zulegen wird.