
Deutscher Webvideopreis:
Ströer steigt ins Award-Geschäft ein
Eine digitale Größe ist Ströer schon; jetzt drängt der ehemals klassische Außenwerbekonzern auch in den Markt für Kreativpreise und Events.
Eine digitale Größe ist Ströer schon; jetzt drängt der ehemals klassische Außenwerbekonzern auch in den Markt für Kreativpreise und Events. Zum Jahreswechsel hat die Beteiligungstochter Ströer Ventures die European Web Video Academy (EWVA) mit Sitz in Düsseldorf übernommen, die Ausrichterin des Deutschen Webvideopreises.
Der so genannte "Youtube-Oscar" hat sich in den vergangenen Jahren zur wichtigsten deutschen Auszeichnung für digitales Bewegtbild entwickelt. 2015 wurde die Award-Gala erstmals live im TV ausgestrahlt, Christian Ulmen moderierte.
Die beiden EVWA-Gründer Markus "Videopunk" Hündgen und Dimitrios Argirakos bleiben als Gesellschafter und Geschäftsführer an Bord. Anders als Rainer Laux: Der zwischenzeitlich eingestiegene TV-Produzent gehört jetzt nicht mehr zum Kreis der Gesellschafter.
Operativ ändere sich nichts, versichern Hündgen und Argirakos. Ströer werde auch keinen Einfluss auf die Vergabe der Awards nehmen. Die Jury bestehe nach wie vor aus 100 Siegern und Nominierten des Vorjahres. Mit dem frischen Ströer-Kapital soll die Internationalisierung des Awards vorangetrieben werden. Der börsennortierte Werbekonzern investiert gerade massiv in das Digitalgeschäft; 2015 übernahmen die Kölner u.a. die Telekom-Firmen T-Online und Interactive Media.
Rico Jones, die Beratungsfirma von Hündgen und Argirakos, bleibt vom Ströer-Deal unberührt und eigenständig.