
Super RTL will neue Erlösquellen aufbohren
Der Kölner Sender Super RTL will zunehmend Erlösquellen außerhalb der klassischen TV-Werbung erschließen. Dabei geht es vor allem um das Internet und um Mobile Services.
Der Kölner Sender Super RTL will zunehmend Erlösquellen außerhalb der klassischen TV-Werbung erschließen. Das sagte Geschäftsführer Claude Schmit der Nachrichtenagentur dpa. Derzeit macht der Anteil der so genannten "Non TV"-Umsätze bei Super RTL laut Schmit rund 25 Prozent aus. Genaue Zahlen über den Sektor Diversifikation nannte er nicht. Der Umsatz mit klassischer Werbung wachse einstellig und werde im Jahr 2006 erstmals die 250-Millionen-Euro-Brutto-Grenze übersteigen, sagte Schmit weiter.
Die Ideen für neue Erlösquellen: Super RTL beabsichtigt laut Schmit, die Einnahmen aus seinem 1.000 Titel umfassenden Hörbuch-Portal im Internet zu steigern. Geplant sind auch Live-Konzerte mit vom Sender geschaffenen Gruppen wie Banaroo. Die Internet-Seite Toggo.de sei bereits mit 120 Millionen Page Impressions im Monat das meistgenutzte deutsche Jugendportal. Steigerungspotenzial habe das Mädchenportal Element Girls mit sechs Millionen Page Impressions im Monat. Auch im Mobilfunkbereich und beim Handy-TV will sich Super RTL engagieren.
Die klassischen Werbeumsätze sind laut Schmit im Kinderbereich weitgehend ausgereizt. Eher im Erwachsenenprogramm nach 20.15 Uhr sei der Sender verbesserungsfähig und werde mehr Angebote in den Bereichen Musik, zum Beispiel ein Begleitmagazin zur RTL-Show "Deutschland sucht den Superstar", und Comedy platzieren.
Umgestalten wird Super RTL auch den Vorabend. Ab Februar sind täglich "Live-Action"-Serien ("Zack und Cody") zu sehen. Ab Ostern folgt täglich um 19.45 Uhr das Magazin "Wow – die Entdeckerzone".
In diesem Jahr wird der Sender, jeweils zu 50 Prozent im Besitz des Disney-Konzerns und der RTL-Gruppe, in der Kernzielgruppe Kinder zwischen drei und 13 Jahren mit einem Marktanteil von rund 28 Prozent abschließen, etwa zwei Prozentpunkte weniger als 2005. Der ARD/ZDF-Kinderkanal kommt auf rund 16 Prozent, der zur Viacom-Gruppe gehörende Sender Nick auf etwa 6,5 Prozent.