
Lesetipp:
Tamaris wird zur Lifestyle-Marke
Binnen 50 Jahren hat Horst Wortmann die einst kleine Detmolder Schuhfirma Tamaris zum internationalen Milliarden-Unternehmen aufgebaut. Nun soll Tamaris zur Lifestyle-Marke weiterentwickelt werden.
Binnen 50 Jahren hat Horst Wortmann die einst kleine Detmolder Schuhfirma Tamaris zum internationalen Milliarden-Unternehmen aufgebaut. 53 Millionen Paar Schuhe verkauft die Firma im Jahr, der Jahresumsatz in 70 Ländern betrug zuletzt 1,013 Milliarden Euro. Neben den Marken Tamaris, Caprice, Jana, Marco Tozzi und der Lizenzmarke s.Oliver Shoes produziert Wortmann inkognito auch für alle großen Schuhhändler Europas. Doch Schuhe alleine reichen dem umtriebigen Unternehmer nicht mehr. Gemeinsam mit seinem Neffen und designierten Nachfolger, dem Marketingexperten Jens Beining, will Horst Wortmann Tamaris nun zur Lifestyle-Marke weiterentwickeln.
Das "Handelsblatt" porträtiert das Familienunternehmen in seiner aktuellen Ausgabe und berichtet über die Expansionspläne. Demnach werden Taschen, Uhren und Schmuck bereits in Lizenz verkauft. „Künftig kann sich die Kundin von Kopf bis Fuß in Tamaris kleiden“, zitiert das Blatt Co-Chef Beining. In Deutschland ist Tamaris damit Pionier in der Branche, die US-Outdoormarke Timberland hat jedoch vorgemacht, wie man ein Modeschuhlabel zur Lifestyle-Marke aufbaut.
Mit der Erfolgsmarke Tamaris ist Wortmann erst vor rund zehn Jahren der Durchbruch gelungen - auch dank eines massiven Werbefeldzugs in Pirnt und TV. Seit 2002 investiert die Firma im Jahr einen zweistelligen Millionenbetrag, 2012 verkündete das Unternehmen, in den nächsten vier Jahren die Rekordsumme von 100 Millionen Euro in den Ausbau der Marke Tamaris zu investieren und seine Marketingaktivitäten deutlich auszubauen. Seit 2005 gibt es eigene Tamaris-Shops, mittlerweile sind es europaweit 309 Läden im Franchise-Modell.
Wichtigster Exportmarkt für die Firma ist Russland, derzeit laut Horst Wortmann "unser großes Sorgenkind". Schon bei der Unternehmensgründung spielte Russland eine wichtige Rolle. Denn ursprünglich hieß die Marke "Tamara", benannt nach einer Figur - einer resoluten Russin - aus der TV-Kultserie "Raumpatrouille Orion". Fan Wortmann taufte seine Damenschuhe deshalb zunächst "Tamara", allerdings besaß die Namensrechte eine französische Firma, die mit einer einstweiligen Verfügung eine Namensänderung erzwang. Die Umwandlung in "Tamaris" bezeichnet Wortmann heute als "Glücksfall“. Die Marke, deren Schriftzug seither kaum verändert wurde, kennen heute mehr als 75 Prozent der Deutschen.