Tamedia übernimmt Edipresse Schweiz
Mega-Fusion in der Schweiz: Die Nummern zwei und drei der eidgenössischen Medienlandschaft schließen sich zusammen. Für den Marktführer Ringier wird die Luft dünner.
Die Schweizer Medienkonzerne Edipresse und Tamedia führen ihre Geschäfte in der Schweiz zusammen. Das gaben die beiden nach der Ringier-Gruppe größten eidgenössischen Verlagshäuser am Dienstagmorgen bekannt.
Gemessen am summierten Gesamtumsatz dürfte das neue Gemeinschaftsunternehmen aber immer noch hinter Ringier bleiben. Denn Edipresse erwirtschaftet einen Großteil der Erlöse im Ausland. Diese Aktivitäten bleiben bei der Transaktion außen vor.
In einem ersten Schritt beteiligt Tamedia ("20 Minuten", "Tages-Anzeiger") sich mit 49,9 Prozent am Aktienkapital der Schweizer Aktivitäten von Edipresse (u.a. "Le Matin"). Anfang 2013 soll Edipresse Schweiz vollständig mit Tamedia fusioniert werden. Das internationale Geschäft von Edipresse ist von der Transaktion nicht betroffen. Tamedia ist ohnehin fast ausschließlich in der Schweiz aktiv.
Ein Name für den neuen Konzern wurde noch nicht genannt. Eine der ersten Maßnahmen wird aber die Zusammenlegung der Pendlerzeitungen "20 Minutes" und "Le Matin bleu" sein. Die beiden Gratistitel bekriegen sich auf engstem Raum in der französischsprachigen Schweiz. Da "20 Minuten" schweizweit erscheint, dürfte der "Matin bleu" vom Markt genommen werden. Im Internet soll die gemeinsame Plattform Homegate (u.a. Stellenmarkt), an der beide Unternehmen beteiligt sind, ausgebaut werden.
Von der Vereinbarung nicht betroffen sind die Medien und Beteiligungen der derzeitigen Groupe Edipresse auf internationaler Ebene. Ebenfalls nicht Teil des Zusammenschlusses der beiden Unternehmen sind die Zeitschrift „Bilan“ sowie die für Uhrenindustrie und Luxusbranche herausgegebenen Medien von Edipresse in der Schweiz. Die Transaktion bedarf noch der Genehmigung durch die eidgenössische Wettbewerbskommission.