
Technik-Kolumne:
TechTäglich: 7 Tage mit dem neuen iPad Air
Vor dem Mittagessen die wichtigsten Meldungen des Tages – das ist TechTäglich, die Technik-Kolumne von W&V. Heute mit dem Sieben-Tage-Fazit zum neuen iPad Air und der klingenden Kühltasche von B&O.

Foto: W&V
Sieben Tage mit dem neuen iPad Air
Noch ein iPad: Apple hat sein Tablet-Lineup vor einer Woche neu durchsortiert. Das neue iPad Air 4 positioniert sich zwischen dem frisch verjüngten Einstiegs-Modell iPad 8 und dem 2019er iPad Pro. Ich habe das neue iPad Air jetzt exakt sieben Tage im Dauereinsatz gehabt. Das neue Design war überfällig. Weg mit den dicken Kanten. Das Air sieht nun wie das Pro aus. Mit 458 Gramm ist es in der WiFi-Version ein Leichtgewicht, das sich ideal als Surf-, Mail- und Video-Tablet auf dem Sofa nutzen lässt. Ziegelstein war gestern. Aber dann müsste es ja eigentlich beim Zubehör Unterschiede geben: zum Pro NO. Der Pencil der neuen 2. Generation ist genauso einsatzfähig wie das Magic Keyboard als mobile Tastatur und gleichzeitiger Gehäuseschutz für die Nutzung unterwegs. Mit dem neuen A14 Bionic Chip liegt das Air beim Prozessor jetzt sogar vor dem Pro. Apples neuster fortschrittlichster Chip sorgt für rasante Aufruf-Geschwindigkeiten, locker ausreichend für den Sofa-Einsatz. Am auffälligsten: Es ist kein Face ID, vom iPhone gewohnt, an Bord. Ein Rückschritt? Nein. Der Touch-Button gibt jetzt Einkäufe und Downloads frei. Er sitzt im Button oben rechts am Gehäuse. Komfortabel, auch wenn man eine Maske trägt, die dann nicht abgenommen werden muss. Kritik ist aber an anderer Stelle angebracht: 64 und 256 GB Speicher, das ist ein bisschen altbacken. 64 GB sind eindeutig zu wenig, 256 GB als Maximum, naja, ein wenig muss sich das Air ja vom Pro unterscheiden. 12 MP Rückkamera, da geht theoretisch auch noch mehr. Mir aber egal, ich fotografiere nie mit dem iPad und belächle immer die Amis, die ihre Bretter so gern hochhalten. Bei den Farben hatte ich abseits der klassischen Spacegrau und Silber Befürchtungen: Rosa, geht seit Jahren nicht. Grün und Blau? Apple hat das Sky Blau und Grün dezent gewählt. Russische Oligarchen werden verzweifeln: kein Gold. Das neue iPad Air besitzt ein Gehäuse aus 100 Prozent recyceltem Aluminium – beachtlich. Recycelbar ist auch die Verpackung (aus Holzfasern), ebenso das Zinn des Lötmittels und Materialien aus Seltener Erde, die im Speaker verbaut sind. Bliebe der Preis: Ab 632,60 Euro geht es los. Das Pro startet bei 856,80 Euro. 224 Euro Differenz, das spricht klar fürs Air.
Fazit: Das neue iPad Air 4 fühlt sich schön schnell an, ist aktuell das beste Apple-Tablet, der Touch-Button ist cool. Und man muss es nicht immer anheben wie bei Face ID auf dem iPad Pro. Hier ist Touch viel praktischer. Und auch der Preis, im Vergleich zum Pro, stimmt. Sieben Air-quickende Tage...
Dauer-Eiszeit bei McDonald's
Eiszeit bei McDonald's: Der Entwickler Rashiq Zahid hat die Schnittstelle der Fast-Food-Kette geknackt. McDonald's nutzt interne APIs, um Daten zwischen Restaurants auszutauschen. Zahid macht sich diese Optionen für sein ganz spezielles Projekt zu eigen. Er checkt, ob es Ice Ice Baby bei McD gibt. So schickt er jede Minute Fake-Bestellungen für McSundae-Eiscremes in Höhe von fast 19.000 Dollar an McD-Filialen. Parallel dazu hat der schlaue Entwickler eine Webseite gestartet, wo (US-)Kunden von McDonald's genau sehen können, wo die Eiscreme-Maschine defekt ist bzw. wo sie bei Heißhunger auf McSundae-Eiscreme problemlos läuft. Für den Entwickler wird jeder Sunday damit sicher zum Sundae. Kurios: Auf der Website bittet Zahid um Spenden, denn auch er selbst hat Heißhunger auf Eis – bevorzugt allerdings eine andere Sorte als McSundae. Seine Aufforderung an die Community: "Buy me a McFlurry."
Klingende Kühltasche von B&O
Schon Harry Belafonte sang ja einst: Beo, Beeee-eeee-ooooo, daylight come and you wanna go home… Spaß beiseite, hier kommt ein nagelneues 3-in-1-Gadget. Es vereint Kühltasche, Speaker und Ladestation und stammt vom dänischen HiFi-Spezialisten Bang & Olufsen. Ab sofort wird der neue Beolit 20 als Nachfolger des legendären Beolit 17 für 500 Euro verkauft. Doch halt, jetzt nicht sofort loslaufen! Das klingende Ding sieht nur aus wie eine Kühltasche und sorgt in der Technikbranche deshalb für ein wenig Stirnrunzeln: Was haben sich die Designer bei diesem Eimer mit Griff gedacht? Die Kehrseite: Abgesehen vom gewöhnungsbedürftigen Kühli-Design liefert der B&O einen sehr passablen Klang und oben auf der flachen Oberfläche des Beolit 20 lassen sich Qi-kompatible Geräte kabellos laden. Clevere Idee. Auch der Akku passt: Er hält laut B&O gleich 30 Prozent länger durch. So kommt die Musikbox auf 37 Stunden Hörzeit bei geringer Lautstärke. Wer normal hört, kommt 8 Stunden durch. Wer seine Nachbarn terrorisiert: 4 Stunden. Aufgeladen wird über USB-C, gekoppelt über Bluetooth. Erhältlich sind die Geräte in den Farben Schwarz und Grau. Nur die passenden Getränke zur Musik, die muss man leider in einer separaten Kühltasche mitnehmen.
Very nice: Borat kapert Alexa
Das Sequel zum Borat-Kultfilm mit Sacha Baron Cohen läuft exklusiv beim Streamingdienst Amazon Prime Video (W&V berichtete) und gilt auch aufgrund des übermenschlichen Einsatzes der Hauptfigur als Riesen-Erfolg beim Publikum. Nur logisch, dass Amazon die Marketing-Strategie rund um "Borat Anschluss Moviefilm" weiter ausbaut. Für eine limitierte Zeit kapert der kasachische Star-Reporter, dessen Lieblingsfloskel "very nice" ist, jetzt auch Sprachassistentin Alexa und beantwortet – auf Englisch – Nutzerfragen. Chaos-Reporter Borat gilt natürlich nicht als seriöse Newsquelle, daher gibt er auf Anfrage eher lustige Fakenews, peinliche Songs oder Witze zum Besten. Mit dem Kommando "Alexa, open Borat Assistant" legt unser Mann aus Kasachstan dann los: "Kulturelle Lernung von Amerika, um Benefiz für glorreiche Nation von Kasachstan zu machen." Very nice.
Vierzig iPhone-Teile für die Wand
Noch auf der Suche nach einem Weihnachtsgeschenk für einen iPhone-Fan, der schon jedes Modell hat(te)? Das Unternehmen Grid Studio hätte mit dem "Grid 4S" die Lösung. Die Firma zerlegt auf Wunsch ein 4S, 2011 als fünftes iPhone-Modell auf den Markt gebracht, in 40 Einzelteile. Zuvor werden die teilweise miniaturhaften Komponenten penibel gereinigt, danach aufgeklebt und schließlich in einen Bilderrahmen aus Plastik integriert. Ideal für die Wand eines Apple-Fans, der ansonsten schon alle Produkte des kalifornischen Unternehmens besitzt. Der Preis: 139 US-Dollar und 10 US-Dollar Versandkosten, umgerechnet 126 Euro für ein iPhone für die Ewigkeit – solange die Wand nicht bröckelt.
Damit wünsche ich einen Freitag zum Einrahmen. Bis Montag bei TechTäglich – dann wieder mit meinem Kollegen Jörg Heinrich.