
Technik-Kolumne:
TechTäglich: Google Fotos wird zum Abo
Vor dem Mittagessen die wichtigsten Meldungen des Tages – das ist TechTäglich, die Technik-Kolumne von W&V. Heute mit Apples Lieferung von Mini und Max sowie Google Fotos als Abo.

Foto: W&V
Google Fotos wird zum Abo
Google Fotos gilt bisher als Mekka der Foto-Fans: einfach alle Fotos kostenlos hochladen, keine Extrakosten. Doch das haben (zu) viele User übertrieben – mit dem Import abertausender Bilder in hoher Auflösung. Darum hat Google angekündigt, Änderungen beim Dienst Google Fotos vorzunehmen. Ab 1. Juni 2021 wird der Speicherverbrauch verrechnet. Hat ein Nutzer das kostenlose Google-Account-Limit von 15 GB aufgebraucht, müssen nicht mehr benötigte Fotos gelöscht werden oder der Speicherplatz wird kostenpflichtig erhöht. Bilder, die vor Juni 2021 hochgeladen werden, rechnet Google nicht dazu. Bilder in Original-Qualität werden dabei aber schon jetzt dem allgemeinen Speicherverbrauch hinzugefügt. Google verspricht zum Start der Bezahlfunktion die Bereitstellung eines neuen kostenlosen Tools, das es noch einfacher mache, "dunkle, verschwommene und andere unerwünschte Fotos" zu finden und zu löschen, um den Speicherplatz zu reduzieren. Die Abo-Pläne für 2021, die über Google One gebucht werden können, beginnen bei 1,99 Euro. Google wird dann alle Google-Fotos kurz vorher noch mal per Mail über Änderungen und Neuerungen informieren.
Mini und Max: Post von Apple
Apple-User sind bereits mit drei Herbst-Events versorgt worden. Heute wird es ernst, das Konto könnte ins Minus rutschen. Dieser Freitag ist nämlich ein kleiner und großer Tag für Apple-Fanboys und -girls. Der kalifornische Konzern liefert ab heute für Erstbesteller das neue iPhone 12 mini und das neue iPhone 12 Pro Max aus. Die Versandbestätigungen von DHL und UPS sind bei Kunden, die direkt am 6. November geordert haben, bereits eingetroffen. Die beiden Modelle mit 5,4 Zoll und 6,7 Zoll Super Retina XDR-Display komplettieren damit die neue Herbst-Kollektion rund um die 6,1 Zoll großen Devices iPhone 12 und iPhone 12 Pro, die auch im Mittelpunkt des Apple-Weihnachtsportals stehen. Spannend wird der heutige Auslieferungs-Tag auch deshalb, weil viele User noch unschlüssig sind, ob ihnen das bestellte Mini nicht zu klein bzw. das Pro Max nicht zu groß ist. Auch deshalb zeigt sich Apple kulant: Die Rückgabefrist für online bestellte Produkte, die bis 25. Dezember geordert werden, wurde bis 8. Januar verlängert. Normalerweise liegt Apples Rückgabefrist bei 14 Kalendertagen. Wer jetzt bestellt, erhält damit fast zwei Monate Zeit, die Geräte auf Herz und Nieren zu prüfen.
Auch andere Shops haben inzwischen ihre Rückgabefristen angepasst. Dazu gehört auch Online-Händler Amazon. Wer dort bis Weihnachten ordert, kann sogar bis 31. Januar 2021 mit der Rücksendung warten.
Nintendos Super-Mario-Trick
Hiobsbotschaft für Switch-Zocker: Nintendo wird die Kollektion seiner 3D-Titel rund um den Release von Super Mario 3D All-Stars nur bis 31. März zum Download bereitstellen. Darunter fällt auch der kostenlose Switch-Hit Super Mario Bros 35 und die Fire-Emblem-Jubiläumsreihe, die erst im Dezember erscheint. Während Zocker rätseln, was dahintersteckt, liefert das Portal t3n bereits eine Antwort auf die merkwürdige Release-Politik der Japaner. Offenbar wollen sie die Produkte künstlich verknappen. Kunden haben Angst, das Beste zu verpassen. Die Marketing-Strategie ist klar: Höhere Umsätze mit Deadlines erzielen. Konzerne wie Amazon verfolgen das gleiche Konzept der sogenannten Reaktanz mit Hinweisen wie "Nur für kurze Zeit" oder "nur limitiert erhältlich". Bei Nintendo ist dann damit zu rechnen, dass Spiele, die zum 31. März aus dem Programm genommen werden, ein paar Monate später wieder "neu" aufgelegt werden. Dann greifen Kunden aus nostalgischen Gründen zu, im Glauben, sie hätten Ende 2020 etwas verpasst...
"Hassmelden" endlich für Android
Nutzer von iPhone und iPad kennen die App "Hassmelden" schon länger. Im Kampf gegen Hatespeech ist die Anwendung eine wichtige Anlaufstelle. Mit einer guten Mission: "Wer auf der Straße einen Hitlergruß zeigt, wird dafür bestraft – wer das Gleiche im Netz macht, dem passiert oft nichts. Dadurch entsteht das Gefühl, das Internet sei ein rechtsfreier Raum, Menschen verlieren ihre Hemmungen, der Diskurs verschiebt sich. Doch Hassrede ist nichts, was Du hinnehmen musst: Inhalte, die Du für strafrechtlich relevant hältst, kannst Du über unsere App melden. Für mehr Vernunft im Netz – zusammen." Über 100.000 Mal haben User dem Betreiber Leonhardt Traumer strafrechtliche Inhalte gemeldet. Das führte zu 26.000 Anzeigen. Ab sofort steht "Hassmelden" in Form einer Beta-Version auch für Android bereit. Der Entwickler prüft jede einzelne Meldung. Ergibt sich ein Verdacht auf einen strafrechtlich relevanten Vorgang, wird die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt informiert. Diese arbeitet mit der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität zusammen. Wichtig für Meldungen: "Du bleibst dabei gegenüber den Behörden und dem Täter anonym; Straftäter werden für ihre Taten aber trotzdem zur Rechenschaft gezogen."
Erster PS5-Käufer – ein alter Bekannter
Hello again, du ich hab' dich mehrmals schon geseh'n: Joey Chiu, ein Nerd, der in den USA geboren wurde, chinesische Wurzeln hat und einen japanischen Namen trägt, ist wieder da. Und wohl der glücklichste Gamer der Welt. 2013 kaufte er als Erster die PlayStation 4, 2016 als Erster die PS 4 Pro – und jetzt ist er der erste Besitzer der neuen PlayStation 5. Ein Geschenk von Sony. Als der Postbote unverhofft das Paket mit der neuen Konsole brachte, fand Chiu eine Nachricht in der Sendung: "Geduld ist eine Tugend, das ist für dich." Eine fette Belohnung für Chiu, der 2013 ganz vorn in der Schlange war, als die PS4 in New York präsentiert wurde. In Zeiten der Pandemie entschied sich Sony aus Fürsorge dafür, Chiu nicht erneut in eine Warteschlange zu schicken – er wäre ohnehin wieder Erster gewesen, jeder bei Sony ahnte es. Der Glückliche, der sein Paket zwei Tage vor allen Vorbestellern erhielt, twitterte sein Glück gleich auf Twitter raus – und Sony antwortete mit fünf Herzen.
Damit wünsche ich ein besonders herzliches Wochenende. Bis Montag bei TechTäglich.