
Tech-Kolumne:
TechTäglich: Netflix-Serien jetzt schneller ansehen
Vor dem Mittagessen die wichtigsten Meldungen des Tages – das ist TechTäglich, die Technik-Kolumne von W&V. Heute mit dem schnellen Ansehen von Netflix-Serien und Trumps Sommer-Hit.

Foto: W&V
Netflix-Serien jetzt schneller ansehen
Die große Auswahl an Serien und Filmen führt bei Netflix-Usern häufig zu langen Wunschlisten: Wie soll man das bloß alles schauen, um mitreden zu können? Die Antwort liefert Netflix jetzt selbst – mit einem neuen Feature: Ab sofort ist es möglich, Netflix schneller zu gucken (und langsamer, um Szenen in Zeitlupe zu verfolgen). Der weltweit beliebteste Streaming-Dienst hat die Wiedergabe seiner Videos überarbeitet. Sie lassen sich nun schneller abspielen, zunächst in der Android-App, in Kürze auch auf iOS und im Browser.
Zur Auswahl stehen diese Geschwindigkeiten: 0,5x/0,75x/1x/1,25x/1,5x. Fun Fact am Rande: Netflix ist nicht ganz so schnell wie YouTube, denn dort können Videos mit bis zu zweifacher Geschwindigkeit angesehen werden. Die neue Netflix-Funktion wird bereits seit dem letzten Jahr getestet. Bisher waren die Filmemacher allerdings nicht erfreut darüber. Sie sehen ihr Kunstwerk beschädigt, wenn sie die Kontrolle verlören. Von den Nutzern mit Seh- und Hör-Problemen kam der Wunsch nach variabler Wiedergabegeschwindigkeit allerdings immer häufiger. Netflix begründet den Schritt auch damit, dass DVD-Player oder BluRay-Player dieses Feature schon lange anbieten.
Billig-Battle: 4a gegen SE2
Google geht in die Offensive und hat gleich drei neue Smartphones angekündigt (W&V berichtete bereits heute früh). Es ist der Auftakt zu einem Billig-Battle auf dem Smartphone-Markt. Im Mittelpunkt steht das Budget-Phone Pixel 4a, das ab 1. Oktober online erhältlich ist und für 340,20 Euro bereits ab 10. September vorbestellt werden kann. Das 4a tritt gegen Apples Low-Budget-iPhone SE2 an, das in der ersten Jahreshälfte zu einem großen Teil zu einem starken Apple-Umsatz beigetragen hat – trotz Pandemie. Google will Apple Marktanteile im Billig-Segmen abjagen. Dabei ist das 4a der Nachfolger des sehr erfolgreichen Google Pixel 3a, das allein von Januar bis Juni diesen Jahres 3 Millionen Mal verkauft wurde.
Das Pixel 4a besitzt einen Qualcomm Snapdragon™ 730G-Prozessor und den Sicherheitschip Titan M. Ausgeliefert wird es mit 6 GB Arbeitsspeicher sowie 128 GB internem Speicherplatz (nicht erweiterbar). Neben dem Unibody aus Polycarbonat setzt Google auf einen hochauflösenden OLED-Bildschirm mit 5,8 Zoll und einen großen Akku (3140 mAh). Das 4a bringt dazu viele beliebte Pixel-Features wie HDR+, den Nachtsicht-Modus mit Astrofotografie und mehr. Google kann das 4a zu einem solch günstigen Preis anbieten, weil sich der Konzern entschlossen hat, auf designtechnische Feinheiten zu verzichten. Das 4a erscheint mit einem Formfaktor, der klare Linien betont, in schlichtem Schwarz.
Es ist einfach zu produzieren, eine XL-Variante wird es vorerst nicht geben. Google hat damit Entwicklungskosten gespart. So konnte der Preis für das 4a auf 340,20 Euro gedrückt werden. Zum Vergleich: Das iPhone SE2, Apples Blockbuster, startet mit 64. GB Speicher bei 466,90 Euro und hat laut Tim Cook gerade viele ehemalige Android-User zum Switchen in den Apple-Kosmos bewegt. Das 4a unterbietet den Preis des SE um 126 Euro. Aber am Ende könnte Google trotzdem zweiter Sieger sein. Der späte Erscheinungstermin am 1. Oktober sorgt dafür, dass Apple noch den ganzen Sommer die Nase vorn hat im Billig-Battle...
Revolutionärer E-Reader: Pocketbook Color
Farbige eReader sind seit Jahren auf dem Markt. Durchgesetzt haben sie sich nicht. Das könnte sich mit dem "Pocketbook Color" jetzt ändern. Der E-Reader mit Farbdisplay setzt auf die bahnbrechende "Kaleido"-E-Ink-Technologie. Diese ermöglicht einen höheren Bildschirm-Kontrast und Energieeffizienz. Inhalte wie Cover und Illustrationen werden in bis zu 4096 Farben dargestellt.
Das 6-Zoll-Display mit einer Auflösung von 300 dpi verspricht zusammen mit der Farbgestaltung hochwertigen "eDruck". Auch akkutechnisch ist das gerade mal 160 Gramm leichte Pocketbook Color hervorragend unterwegs – mit 1900 mAh. Als Gesamtpaket mit 16 GB internem Speicher, der mit SD-Karten auf 32 GB erweiterbar ist, sowie einem 1 GHz Dual-Core-Chip kostet das Device 199 Euro. Passende Schutzhüllen sind ebenfalls erhältlich.
Clevere Wetter-App nur für Autofahrer
Mit Weather on the Way ist eine neue Wetter-App für das iPhone erschienen (eine Android-Version ist noch nicht veröffentlicht).
Noch eine Wetter-App? Ja, diese punktet mit ihrer Spezialisierung auf Autofahrer. Die Anwendung setzt den Fokus nicht auf das lokale Wetter. Stattdessen gibt der Nutzer seine Route für die Autofahrt ein: Wo fahre ich los? Wo will ich hin? Danach zeigt die App auf einer Karte die Temperaturwechsel für die wichtigsten Städte entlang der Route. Alternativ können die Wetterdaten auch in einer Zeitleiste sortiert werden. Praktisch sind besonders die integrierten Unwetter-Warnungen. Die ersten fünf Trips lassen sich komplett kostenlos ausprobieren.
Danach wird ein Abo fällig: "PRO" zeigt alternative Routen, Ankunftszeit, Werte zur Sicht auf der Autobahn, die gefühlte Temperatur, Windgeschwindigkeit, UV-Index und mehr. Kostenpunkt: 99 Cent pro Monat oder 10,99 Euro im vergünstigten Jahres-Abo (entspricht 92 Cent pro Monat).
Trumps neuer Sommer-Hit
Donald Trump ist auf dem Weg in die Charts. Möglich machen es die bekannten Gregory Brothers vom YouTube-Kanal "schmoyoho", die schon länger Riesenerfolge damit feiern, Zitate bekannter Persönlichkeiten in Musikform zu verarbeiten. Ihr neuestes Opus persifliert in Ohrwurmform Trumps merkwürdig langsamen Gang über eine Rampe nach seiner Rede in der US-Militärakademie West Point.
Trump hatte danach behauptet, die Treppe sei "sehr lang und steil" gewesen (weder das eine noch das andere stimmte). Das nahmen die Brüder zum Anlass für ihren neuesten Mix "The Ramp", der inzwischen auch bei Apple Music und Spotify gestreamt werden kann.
Damit wünsche ich einen präsidialen Dienstag. Bis morgen bei TechTäglich.