Tech-Kolumne:
TechTäglich: Kommt heute das neue iPhone?
Vor dem Mittagessen die wichtigsten Meldungen des Tages – das ist TechTäglich, die Technik-Kolumne von W&V. Heute mit einer Apple-Premiere und den Telko-Geheimnissen der Kanzlerin.
Kommt heute das neue iPhone?
Apple geht davon aus, dass es seine weltweiten Stores mindestens bis Anfang Mai geschlossen halten muss. Das geht aus einer internen Nachricht von Store-Chefin Deirdre O’Brien für die Mitarbeiter hervor. Trotzdem bringt der US-Konzern weiterhin fleißig Neuheiten auf den Markt. Nach den jüngsten Aktualisierungen von iPad Pro, MacBook Air und Mac mini könnte das neue Einsteiger-iPhone SE bereits heute erscheinen und in den Online-Verkauf kommen. Das berichtet 9to5Mac exklusiv.
Den schlichten Namen iPhone SE, der gegenüber dem Vorgänger aus dem Jahr 2016 unverändert bleibt, hat Apple versehentlich selbst ausgeplaudert. Denn in seinem Online Store ist eine neue Bildschirmfolie von Belkin als passend für die 4,7-Zoll-Displays von "iPhone SE / 8 / 7" ausgewiesen. Weil der Bildschirm des bisherigen SE nur 4 Zoll groß ist, muss es also um das neue Modell gehen. Für rund 500 Euro (oder etwas darunter) erwartet Käufer weitgehend die Technik des aktuellen iPhone 11 im Gehäuse des nicht mehr ganz taufrischen iPhone 8 mit klassischem Home-Knopf und Fingerabdrucksensor. Das SE erscheint laut 9to5Mac in Weiß, Schwarz und Rot mit wahlweise 64, 128 oder 256 GB Speicherplatz. Mit dem schnellen A13-Prozessor, mit allen aktuellen AR-Funktionen und langer Akku-Laufzeit dürfte das 2020er SE bei Apple-Nutzern, die jetzt noch relativ alte iPhones besitzen, enorm gefragt sein.
"Ja, Merkel?" Die Telko-Geheimnisse der Kanzlerin
Überall in Deutschland kämpfen die Menschen mit Videochats und Telefonkonferenzen, die nicht wie gewünscht funktionieren. SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil wetterte gestern sogar in Großbuchstaben über Zeitgenossen, die sich bei Telkos nicht stummschalten, wenn sie nicht reden, und die damit für Tonsalat sorgen: "IST ES WIRKLICH SO SCHWER, SICH STUMMZUSCHALTEN?" Und auch bei Bundeskanzlerin Angela Merkel läuft es telefontechnisch nicht ganz rund.
Ihre Live-Audio-Pressekonferenz klang diese Woche eher nach Mondlandung als nach moderner Telekommunikation. Und nun sorgt ein Tweet für viel Heiterkeit, der dokumentiert, wie die Telko wegen der Tonprobleme neu gestartet werden musste, während der Livestream trotzdem weiterlief. Zu hören ist unter anderem, wie sich die Kanzlerin aus ihrer Quarantäne ganz brav am Telefon mit "Ja, Merkel?" meldet – und wie sie sich erkundigt: "Ist der Söder noch dabe?" Danach erklärt die Regierungschefin "dem Söder" und den anderen Teilnehmern, dass sie ihre vorherige Stellungnahme zunächst wiederholen wird: "Ich muss das leider nochmal losleiern." Fazit auf Twitter: "Deren Telkos verlaufen also exakt wie meine."
Facebook Messenger jetzt auch für PC und Mac
Diese Nachricht kommt für viele Home-Office-Bewohner wie gerufen: Den Facebook Messenger gibt es nun erstmals auch offiziell für PC und Mac. Nachrichten und Videochats mit Familie, Freunden und Kollegen funktionieren damit nicht mehr nur am Smartphone, sondern auch deutlich komfortabler und im Großformat am Computerbildschirm. Facebook beschreibt seine kostenlose Neuheit so: "Für große Bildschirme und enge Kontakte. Erhalte Zugriff auf kostenlose Nachrichten sowie qualitativ hochwertige Sprach- und Videochats speziell für den Desktop."
Gerüchte über eine "große" Version des Facebook Messengers hatte es bereits seit 2016 gegeben – ohne dass sie sich je bestätigt hätten. Nun sorgten offenbar Corona und der Home-Office-Boom dafür, dass Facebook das Programm endlich fertiggestellt hat. Der Desktop-Messenger ist ab sofort – inklusive neuem Dark Mode – in den App Stores für Windows und Mac verfügbar. Nachdem bereits die Mobil-Version des Messengers eine der meistgenutzten Apps überhaupt ist, dürfte nun auch die Desktop-Variante als Alternative zu Skype oder zum umstrittenen Zoom extrem gefragt sein.
Zoom: Videochat-App soll sicherer werden
Enorm gefragt – und enorm unsicher. Das ist die Videochat-Plattform Zoom, deren Nutzerzahlen im Home-Office-Zeitalter regelrecht explodiert sind. Statt wie noch im letzten Dezember auf etwa 10 Millionen monatliche Nutzer weltweit kam Zoom im März auf rund 200 Millionen. Die Datenschutzmaßnahmen des kalifornischen Unternehmens konnten mit diesem Wachstum nicht mehr mithalten. Zwischenzeitlich kursierten gehackte Videos von Zoom-Telekonferenzen auf Plattformen wie TikTok. Und der eine oder andere Videochat oder virtuelle Schulunterricht wurde plötzlich von Porno-Streams und Hassbotschaften unterbrochen. Aufgrund der massiven Sicherheitsprobleme leitete sogar die Generalstaatsanwältin des US-Bundesstaats New York eine Untersuchung ein.
Nun will Zoom gegensteuern. CEO Eric Yuan kündigte in einer Stellungnahme an, für 90 Tage die Einführung neuer Funktionen zu stoppen. Yuan verspricht die "Verlagerung aller unserer technischen Ressourcen, um uns auf unsere größten Vertrauens-, Sicherheits- und Datenschutzprobleme zu konzentrieren". Und er erklärt, wie es überhaupt zu den Sicherheitslücken kommen konnte: "Unsere Plattform wurde primär für Geschäftskunden entwickelt, für große Unternehmen mit vollem IT-Support." Hier sorgen die Sicherheitsmaßnahmen offenbar dafür, dass Zoom weitgehend problemlos funktioniert. Bei weniger gut abgesicherten Heim-PCs gab und gibt es dagegen Lücken. Ob sich der ramponierte Ruf von Zoom wieder reparieren lässt, müssen die nächsten Wochen zeigen. Dabei helfen soll ein Bug-Bounty-Programm, mit dem Nutzer belohnt werden, die neue Fehler finden und melden.
Bier ist aus! Corona-Shopping in Wien
Über diesen älteren Herrn aus Wien, der die österreichische Wirtschaft am Laufen hält, amüsiert sich Twitter. In einer Umfrage der News-Website oe24.at auf einer menschenleeren Wiener Straße lobt der bestens getarnte Mann zunächst die Disziplin seiner Landsleute, die überwiegend brav zuhause sitzen: "Die Leut‘ sollen eh daham bleiben!" Nur er selbst muss aber leider raus auf die Straße, zum Einkaufen. Und was treibt ihn in den Supermarkt? Welche lebensnotwendigen Produkte sind ihm zuhause ausgegangen? "Bier! Des Scheiß-Bier!" Na dann: TechTäglich sagt Prost – und wünscht ein schönes Wochenende @home.