Neu: AirPods für Schwerhörige

Ohrstöpsel zum Musikhören wie Apples AirPods oder die Galaxy Buds von Samsung sind allgegenwärtig. Und ihre aktive Geräuschunterdrückung funktioniert teilweise verblüffend gut. An Nutzer mit eingeschränktem Hörvermögen denken die Hersteller bisher aber kaum. Das ändert sich jetzt mit den Nuheara IQbuds 2 Max – dem ersten Mix aus AirPods und Hörgerät. Sie lassen sich als ganz normale Ohrstöpsel zum Musikhören nutzen und klingen laut CultofMac exzellent. Doch ihre Stärken spielen sie vor allem für Nutzer aus, die schlecht hören.

Drei Mikrofone pro Seite sorgen für eine sehr feine und differenzierte Geräuschunterdrückung. Sie filtern in Gesprächssituationen Lärm heraus und machen menschliche Stimmen besonders gut verständlich. Hierfür hat das australische Unternehmen mehrere Software-Filter entwickelt, die sich per Touch-Berührung am Ohrstück aktivieren lassen. Ein Restaurant-Filter und ein Büro-Filter sortieren die typischen Alltagsgeräusche aus. Der Zuhause-Filter verstärkt alle Gespräche, und der Auto-Filter unterdrückt Motorgeräusche. Beim Sprechen mit anderen Menschen können und sollen die IQbuds 2 Max also in den Ohren bleiben. Wegen der aufwändigen Technik sind sie etwas größer als die gewohnten AirPods – und etwas teurer. 379 Euro verlangt Nuheara in seinem Online-Shop. Für weitere 89 Euro ist das Zubehör-Kästchen IQstream TV im Angebot, das den Ton vom Fernseher drahtlos in der gewünschten Lautstärke auf die IQbuds überträgt. Ein Bluetooth-Transmitter, der die IQbuds mit jedem Gerät mit Kopfhörerbuchse verbindet, kostet 35 Euro.

Nuheara IQbuds 2 – Hörgerät trifft auf AirPods.

Nuheara IQbuds 2 – Hörgerät trifft auf AirPods.

Joe Biden eröffnet Wahlkampfbüro in Animal Crossing

Zwei Wochen vor der US-Wahl hat Joe Biden ein neues Wahlkampfbüro eröffnet – in Nintendos Spielehit "Animal Crossing: New Horizon". Dort waren schon länger Plakate für den demokratischen Trump-Herausforderer zu sehen. Nun hat das Wahlkampfteam von Biden und seiner Vize-Kandidatin Kamala Harris in "Animal Crossing" eine eigene Insel namens "Biden HQ" eröffnet. Spieler können sich dort laut CNN in einem virtuellem Hauptquartier über die US-Wahl informieren – und über Möglichkeiten, Biden und Harris zu unterstützen. Das Büro ist mit ironischer Anspielung auf den 77-Jährigen Kandidaten nicht mehr ganz zeitgemäß ausgestattet. Kommuniziert wird mit Schreibmaschine und Wählscheiben-Telefon.

Zwischendurch marschiert auch ein Comic-Joe über seine Insel und begrüßt die Besucher, die dort Eis essen oder mit einer Modelleisenbahn spielen können. "Das Erforschen ist das Herzstück von Animal Crossing. Und wir wissen, dass das Biden-Hauptquartier die Spieler dazu ermutigen wird, bei der Wahl von Joe Biden und Kamala Harris mitzuhelfen", erklärt Bidens Digital-Chef Christian Tom. Die Trump-Kampagne reagiert eher schmallippig und humorlos auf die Nintendo-Offensive. "Das sagt alles", so Sprecherin Samantha Zager. "Biden denkt, er kandidiert als Präsident von Animal Crossing. Unser Kandidat wirbt um echte Amerikaner im echten Amerika." Um die Biden-Insel zu besuchen, müssen Spieler ihre Avatare ins Bett legen und nach dem Einschlafen den Traum-Code DA-7286-5710-7478 eingeben.

Joe Bidens Büro in „Animal Crossing“: Retro-Charme mit Schreibmaschine und Wählscheiben-Telefon.

Joe Bidens Büro in „Animal Crossing“: Retro-Charme mit Schreibmaschine und Wählscheiben-Telefon.

Luft-Nummer: Hier kommt der aufblasbare E-Scooter

Aufblasbare Fahrräder sind schon länger als Zukunftskonzept bekannt. Sie lassen sich im öffentlichen Nahverkehr platzsparend mitnehmen – und bringen den Nutzer nach dem Aufblasen bequem die letzten Meter oder Kilometer ins Büro oder nach Hause. Ein Team der Universität Tokio treibt die Idee jetzt einen Schritt weiter, mit dem aufblasbaren Elektroroller Poimo. Der Name steht für "POrtable and Inflatable MObility", also für tragbare und aufblasbare Mobilität. Der E-Scooter besteht aus sieben Segmenten mit besonders strapazierfähigem Gewebe, zu denen auch die Räder gehören.

Um aus dem Stoffpaket einen fahrfertigen Roller zu machen, müssen Nutzer nur noch einen kleinen Elektromotor und den Akku anstecken. Das soll laut DigitalTrends sehr schnell und einfach funktionieren, genau wie das Aufblasen mit einem winzigen Kompressor. Projektleiter Hiroki Sato stellt sich vor, dass jeder Poimo individuell auf die Maße des jeweiligen Käufers zugeschnitten wird: "Weil er aus Stoff besteht, lässt sich das sehr einfach machen. Außerdem hoffen wir, dass die Produktion günstiger ist als bei einem Fahrzeug aus Metall." Wann und wie der Poimo in Serie gehen könnte, ist derzeit aber noch offen.

 

Wear a Mask! Corona-Hit begeistert das Netz

Das Netz ist verliebt – in ein zauberhaftes Video, das die Zuseher zum Tragen einer Maske auffordert. Der Sänger, Texter und Schauspieler Noah Lindquist und die Sängerin Ashley Young haben die Parodie auf Disneys „Die Schöne und das Biest“ online gestellt, die bei Twitter mittlerweile auf rund 2,5 Millionen Aufrufe kommt, und die auch auf YouTube und Instagram für Furore sorgt. "Wear a Mask. Wear a Mask. Is this really much to ask?", heißt es darin in schönster Musical-Manier, frei nach der Melodie von "Be our Guest": "Trag eine Maske, ist das wirklich zu viel verlangt?"

Der Text steckt voller herrlicher Anspielungen auf Verschwörungstheoretiker und einen ignoranten US-Präsidenten. Eine der besten Stellen dreht sich um den von Donald Trump verstoßenen Star-Immunologen Anthony Fauci: "Try not to be so grouchy. Have some faith in Fauci!" – "Versuch doch, nicht so griesgrämig zu sein. Hab Vertrauen in Fauci!". Faucis in den USA recht bekannter Kollege Eric Feigl-Ding hat das Video jetzt entdeckt und mit seinem Retweet erst richtig populär gemacht. Er bedankt sich bei Noah Lindquist und Ashley Young: "OMG, das sind die beiden besten Minuten des Tages, der Woche, des Monats oder des ganzen Jahres. Danke an Noah und Ashley von allen Verfechtern der öffentlichen Gesundheit! #WearAMask".

 


Autor: Jörg Heinrich

Jörg Heinrich ist Autor bei W&V. Der freie Journalist aus München betreut unter anderem die Morgen-Kolumne „TechTäglich“. Er hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass Internet und Social Media künftig funktionieren, ohne die Nutzer auszuhorchen. Zur Entspannung fährt er französische Oldtimer und schaut alte Folgen der ZDF-Hitparade mit Dieter Thomas Heck.