Technik-Kolumne:
TechTäglich: Razer enthüllt erste smarte Maske
Vor dem Mittagessen die wichtigsten Meldungen des Tages – das ist TechTäglich, die Technik-Kolumne von W&V. Heute mit der ersten smarten Maske von Razer und neuen Bose-Kopfhörern zum Abhängen.
Razer enthüllt erste smarte Maske
Auf der (virtuellen) CES hat der Zubehör-Hersteller Razer neue Gadgets vorgestellt. Zwei geniale Produkte lassen aufhorchen: Der Gaming-Stuhl "Project Brooklyn" kann einen Schreibtisch ausklappen, den Monitor ausrollen, Musik abspielen und verfügt über LEDs. Der Preis und das Datum für den Verkaufsstart sind zurzeit unbekannt. Noch spektakulärer sieht die neue smarte und wiederverwendbare N95-Gesichtsmaske aus, erhältlich in Schwarz und Weiß. Sie soll 95 Prozent der Aerosole aus der Luft filtern.
"Project Hazel" gilt als wasserfest, recycelbar und stoßfest. Gut für die Kommunikation: Auf Höhe des Mundes ist die medizinische Maske, die gerade bei der US-Arzneimittelbhörde FDA den Genehmigungsprozess durchläuft, transparent: So sieht das Gegenüber die Lippenbewegungen. Mikrofon und Verstärker sorgen für exzellente Sprachqualität. Im Dunkeln leuchtet der innere Teil der Maske. Das Lade-Case soll sie mittels UV-Licht von Keimen befreien. Auch hier hat Razer bisher weder Preis noch Startdatum genannt. Doch gegen die herkömmlichen Masken, die derzeit weltweit im Einsatz sind, klingt "Project Hazel" wie ein Objekt aus der Zukunft.
Zoom-Boom geht weiter
Im Zuge der neuen AGB von WhatsApp schwenken hunderttausende User auf andere Messenger um. Signal kämpfte in den letzten Tagen mit massiven Serverproblemen aufgrund des Ansturms, Threema sammelte tausende neue Kunden ein – und aktuell hat auch der größte WhatsApp-Konkurrent Telegram Rekordzahlen vermeldet: Der Messenger feiert 500 Millionen aktive Nutzer. Allein in den vergangenen drei Tagen meldeten sich 25 Millionen User neu an. Tendenz steigend (W&V berichtete)!
Eine Nummer kleiner, aber nicht minder beachtenswert, macht es der Videomeeting-Dienst Zoom, der ebenfalls boomt. Vor knapp zwei Jahren gegründet, hat Zoom seitdem eine Million Telefonlizenzen an große Unternehmen wie Ebay verkauft. Der Service umfasst Videomeetings, Anrufe und weitere Funktionen wie Zoom Rooms, Zoom Video Webinars, Zoom for Home, Zoom Apps, OnZoom, zentrales Management, Contact Center-Integration und globales Anrufrouting. "Zoom Phone war ein erstaunlicher Erfolg", sagte Elka Popova, VP Connected Work Research bei Frost & Sullivan. "Dank seines innovativen Preismodells und seiner weit verbreiteten Verfügbarkeit in 44 Ländern und Gebieten ist es schnell zu einer attraktiven Option für viele KMU- und Unternehmenskunden auf der ganzen Welt geworden."
Und Susan Delaney, Director Global Network Services bei Ebay, erklärt, warum die Plattform von Zoom besonders profitiert: "Durch die Ein-Klick-Option zum Erhöhen von Anrufen zu Besprechungen konnten unsere Benutzer den Zeitaufwand reduzieren, sodass nicht mehr mehrere Plattformen miteinander verbunden werden müssen. Dank der Preispläne von Zoom war es einfach, eine einzige Lösung in unseren Niederlassungen auf der ganzen Welt einzuführen."
Internet für Reifen
Wenn's klappt, ist es eine reife(n) Leistung von Michelin: Der Konzern will bis 2023 Reifen von PKW vernetzen. Was bei LKW längst Standard ist (90 Prozent besitzen Transponder), soll dann auch für Privatfahrzeuge funktionieren: Michelin wird dafür in den Reifen RFID-Chips, ein Sender-Empfänger-System zum automatischen und berührungslosen Identifizieren und Lokalisieren mit Radiowellen, verbauen.
Die Technik ermöglicht das Einvulkanisieren dieser Chips und bringt große Vorteile für Autofahrer, Werkstätten und Handel. Die Chips (jeder hat eine eigene Kennung) erlauben das Vernetzen der Reifen. Sie liefern Informationen über den Zustand der Reifen, Bestandteile der Rohstoffe und seine Lebensdauer. Sie verhindern auch Fehlmontagen. Die Details sollen sich im Armaturenbrett anzeigen lassen. Händler profitieren, weil sie ihre Lagerbestände besser anpassen und die Recycling-Prozesse optimieren können.
Bereits 2020 hat Michelin bis zu 1,5 Millionen Autoreifen mit RFID in den Markt gebracht. Das Ziel ist es, bis zu 15 Millionen Chips für Neureifen pro Jahr zu integrieren. Auch für autonome Fahrzeuge sei die Technik in Bezug auf die Sicherheit zunehmend wichtiger. Die Industrie hat die Zeichen der Zeit erkannt: Michelin wurde beim "Journey to Automation Award 2020" bereits in der Kategorie "Reifenhersteller – Produzent" für seine Innovationsfähigkeit und wichtige Rolle bei der digitalen Transformation in der Reifenbranche ausgezeichnet.
Bose hängt jetzt ab
Kann "Open Audio" den beliebtesten In-Ear-Kopfhörern der Welt, den AirPods Pro, Konkurrenz machen? Bose versucht genau das mit seinen neuen Sportkopfhörern "Sport Open Earbuds". Die kabellosen Gadgets werden nicht direkt ins Ohr gesteckt, sie hängen vielmehr an der Ohrmuschel: Über einen rutschfesten Bügel werden sie um die Ohren bzw. vor die Gehörgänge gehängt. Vom Nebenmann sind sie aber nicht zu hören.
Die "Open Audio"-Technologie führte Bose erstmals in seiner mit kleinen Speakern ausgerüsteten Brille "Frames" ein. Eine Geräuschunterdrückung ist damit nicht möglich, beim Sport ist Spritzwasserschutz garantiert. Mit jeweils 14 Gramm fallen die neuen Bose-Kopfhörer leicht aus. Gesteuert werden sie über zwei Buttons, die auch den Sprachassistenten aktivieren. Eine volle Ladung garantiert 8 Stunden Musik oder Podcasts. Mit 199 Dollar steht bisher nur der US-Preis fest. Ein deutscher Marktstart, dann wohl um 199 Euro, ist noch nicht terminiert.
Bugattis königlicher Speaker
Während auf der Technikmesse CES gestern der 500. Ständer für Smartphones und das 1000. Dock für Laptops vorgestellt wurde – virtuell und bislang wenig innovativ –, zeigt der Sportwagenhersteller Bugatti, dass es auch anders geht: Mit dem "Bugatti X Tidal Audio Royale" präsentiert der Konzern einen hochwertigen, futuristischen Speaker. Erhältlich in zwei auffälligen Farb-Varianten (Monocoque und Duotone), zeigt sich der Lautsprecher mit edlen Klavierlackierungen und einem hochwertigen Material-Mix aus Leder, Edelstahl und Edelmetallen.
Für kristallklares Audio arbeitete Bugatti mit dem Streamingdienst Tidal zusammen. Vier Subwoofer pro Lautsprecher und eine Drei-Wege-Fronteinheit mit Mitteltöner und Hochtöner sind dank Diamantmembranen für höchste HiFi-Ansprüche gerüstet. Bugatti verrät noch keinen Preis. Nur soviel: Die royalen Luxus-Speaker sind auf 15 Exemplare limitiert.
Damit wünsche ich einen königlichen Donnerstag. Bis morgen bei TechTäglich.