US-Zeitschriftenmarkt:
Time Magazine stockt Redaktion auf
Marc und Lynne Benioff, die neuen Time-Eigentümer, investieren weiter in das Nachrichtenmagazin. Damit folgen sie dem Beispiel anderer Technologie-Milliardäre.
Die neuen Eigentümer des Time Magazine, der Salesforce-Gründer, -Chairman und –Co-CEO Marc Benioff und seine Frau, die Marketingberaterin Lynne Benioff, setzen offensichtlich nicht auf einen radikalen Sparkurs, sondern wollen in das Nachrichtenmagazin weiter investieren.
So wurden jetzt 25 neue Stellen ausgeschrieben, 22 davon in der Redaktion, wie die Medien-Newssite The Wrap berichtet. Unter anderem sucht das Magazin derzeit zwei Redakteure für nationale Politikthemen sowie jeweils zwei Redakteure für Technologie- und Gesundheitsthemen und auch einen Fakten-Checker.
Auf die journalistische Ausrichtung des Nachrichtenmagazins wollen die Benioffs laut eigener Aussage keinen Einfluss nehmen, auch wollen sie sich aus dem Tagesgeschäft heraushalten.
Strategie der Tech-Milliardäre
Damit schlagen die Benioffs einen Weg ein, den auch andere Tech-Milliardäre gegangen sind, die in den USA finanziell angeschlagene Traditionspublikationen übernommen haben. Wie etwa Laurene Powell Jobs, die Witwe von Apple-Gründer Steve Jobs, die Mitte vergangenen Jahres das Magazin The Atlantic übernommen hat. Auch hier wurde die Redaktion inzwischen deutlich aufgestockt.
Die Gleiche gilt für Amazon-Gründer Jeff Bezos nach der Übernahme der Washington Post im Jahr 2013. Er investierte kräftig in das Blatt, das mittlerweile seine Reichweite deutlich ausbauen konnte und wieder Gewinne erwirtschaftet. Diese Beispiele dürften auch beruhigend sein für die Mitarbeiter des Wirtschaftsmagazins Fortune, das Anfang November vom thailändischen Milliardär Chatchaval Jiaravanon übernommen worden ist.
Die Benioffs hatten das Time Magazin Mitte des Jahres für 190 Millionen Dollar vom US-Medienkonzern Meredith übernommen. Meredith selbst war erst im Januar dieses Jahres durch die Übernahme der Time Inc. in den Besitz des Nachrichtenmagazins gelangt.
Allerdings hatte der Verlag frühzeitig erklärt, Time wie auch die Time-Inc.-Magazine Fortune, Money und Sports Illustrated wieder abstoßen zu wollen, da diese Titel nicht zum vorwiegend auf Lifestyle-Titel ausgerichteten Zeitschriften-Portfolio des Verlags passten.