
WDR:
Tom Buhrow wird neuer Intendant des Westdeutschen Rundfunks
"Tagesthemen"-Moderator Tom Buhrow wird neuer Intendant des Westdeutschen Rundfunks. Er wurde am Mittwoch in Köln vom Rundfunkrat der größten ARD-Anstalt gewählt, wie aus Senderkreisen verlautete.
"Tagesthemen"-Moderator Tom Buhrow wird neuer Intendant des Westdeutschen Rundfunks. Er wurde am Mittwoch in Köln vom Rundfunkrat der größten ARD-Anstalt gewählt. Der 54-Jährige erhielt 41 von 47 Stimmen. Buhrow galt schon vor der Wahl als aussichtsreichster Kandidat. Für ihn ist die Intendanz eine Rückkehr zu seinen Wurzeln, denn er hat beim WDR volontiert und danach unter anderem bei dem Regionalmagazin "Aktuelle Stunde" gearbeitet. Anschließend war er lange Korrespondent in Washington un Paris, bevor er 2006 als Nachfolger von Ulrich Wickert als Moderator der "Tagesthemen" wurde. Tom Buhrow wurde 1958 in Siegburg/Troisdorf geboren. Seine journalistische Laufbahn begann er nach dem Abitur beim Rhein-Sieg-Lokalteil des "General-Anzeiger". Er studierte an der Bonner Friedrich-Wilhelm-Universität Geschichte und Politikwissenschaften.
Der ARD-Vorsitzende und NDR Intendant Lutz Marmor gratulierte Tom Buhrow zur Wahl. Er sei ein hervorragender Journalist und "umsichtiger, gewinnender Kommunikator", gab Marmor per Pressemittelung bekannt. Als langjähriger WDR-Mitarbeiter kenne Buhrow den Sender und die medienpolitischen Herausforderungen, vor denen die ARD steht. "Ich bin sicher, dass wir gemeinsam in der ARD viel bewegen können", glaubt der ARD-Vorsitzende.
Auf den Intendanten Buhrow kommt einiges zu. So schwelt der Streit mit den Verlegern um die "Tagesschau"-App und die Internetpräsenz allgemein weiter. Aus Sicht des Rundfunkrates muss sich der WDR außerdem noch stärker darum bemühen, sein Programm für ein jüngeres Zielpublikum attraktiver zu machen.
Neben Buhrow standen Jan Metzger, Intendant von Radio Bremen, und Stefan Kürten, Direktor bei der Europäischen Rundfunkunion in Genf, zur Wahl. Metzger bekam vier, Kürten zwei Stimmen.
Die bisherige WDR-Intendantin Monika Piel hatte nach sechs Jahren an der Spitze des WDR im Januar überraschend angekündigt, aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig aufzuhören. Ihr letzter Arbeitstag war am 30. April. Piel hatte den Chefposten beim WDR seit April 2007 innegehabt. Erst im vergangenen Jahr war ihre Amtszeit bis 2019 verlängert worden.
Das TV-Publikum wird sich nach Buhrows Wahl wohl an ein neues Gesicht bei den "Tagesthemen" gewöhnen müssen. Nach einem Bericht des "Tagesspiegels" hat der ARD-Korrespondent in New York, Thomas Roth, gute Chancen auf die Nachfolge. Der 61-Jährige könnte vom WDR ins Feld geschickt werden, weil der ARD-interne Proporz laut "Tagesspiegel" vorsieht, dass der WDR die eine, der NDR die andere der beiden "Tagesthemen"-Stellen besetzt. Trotzdem gehört auch Ingo Zamperoni vom NDR zur Kandidatenliste, da er bereits jetzt ständiger Vertreter von Caren Miosga und Tom Buhrow ist.
(dpa/fm)