
Touchpoint: "Verarschungsresistente Konsumenten"
Auffallen im Wettbewerb: Die Crossmedia-Tochter Touchpoint baut ihre nachhaltige Beratung um Strategien zur Markendifferenzierung aus. Und fühlt sich durch die jüngsten Landtagswahlen bestätigt.
Die Düsseldorfer Agentur Touchpoint, ein Spin-off der Mediaagentur Crossmedia, berät seit 2006 Unternehmen über nachhaltige Markenstrategien. Jetzt baut sie ihr Beratungsangebot aus und entwickelt Strategien zur Markendifferenzierung. Dazu ist vor wenigen Tagen die neue Website www.touchpoint-communications.de online gegangen.
Der Hintergrund: Produkte und Dienstleistungen von Markenartiklern werden laut Touchpoint immer vergleichbarer und sind kaum noch vom Wettbewerb zu differenzieren. Wer sich durch das Produkt, also das "Was", nicht mehr unterscheiden kann, sollte sich durch die Art und Weise, in der das Geschäft betrieben wird, das "Wie", vom Wettbewerb absetzen. Und dabei will Touchpoint Unternehmen unterstützen.
Dafür müssen die Kunden jedoch willens sein, auch festgefahrene innere Strukturen zu verändern. Denn Markendifferenzierung brauche eine „wertebasierte Unternehmensführung“, so Touchpoint. Unternehmen, die zeigen, dass sie Nachhaltigkeit von der Unternehmenskultur über die Produktion bis zur Kommunikation ernst nehmen, die einen verantwortungsvollen Umgang mit Mitarbeitern, der Umwelt und Kunden pflegen, können sich vom Wettbewerb abheben und langfristig Kunden binden. Wer dagegen Greenwashing mit Nachhaltigkeit verwechselt und nur das Image der Marke aufpolieren will, werde scheitern.
„Dass soziale Verantwortung kein kosmetisches Mittel ist, mit dem man seine eigentlichen Schandtaten überdecken kann, dürfte spätestens seit so großen Skandalen wie zuletzt der von BP verursachten Ölkrise deutlich geworden sein“, so Martin Albrecht, Geschäftsführer der Touchpoint GmbH. Helfen könnten nur ganzheitliche Konzepte. Als lobenswerte Beispiele führt Touchpoint Unternehmen wie die Rewe Group an und ihre „Leitlinie für Nachhaltiges Wirtschaften“, die Employer-Branding-Kampagne von McDonald's oder die Drogeriekette dm mit ihrem „sehr ehrlichen und sehr authentischen“ Kundendialog mittels Social Media.
Ehrlichkeit währt am längsten: Gerade in Zeiten von Social Media ließen sich erfolgreiche Markenstrategien nicht länger "auf schönen Worten, vagen Versprechungen und schneller Profitmaximierung" aufbauen. „Es geht nicht um die Kommunikation der Nachhaltigkeit, sondern um nachhaltige Kommunikation“, betont Albrecht.
„Nachhaltigkeit ist kein Trend – Nachhaltigkeit wird selbstverständlich: Bei vergleichbaren Eigenschaften wird künftig der Wertefaktor eines Produktes oder einer Dienstleistung über die Präferenz des Verbrauchers entscheiden.“ Dies hätten auch die Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz gezeigt, betont Albrecht: "Nicht zuletzt am Erfolg der Grünen dieser Tage kann man beobachten, wie erfolgreich eine gelebte Werteorientierung in Zeiten großer Verunsicherung ist. Opportunistische Nachhaltigkeitsbemühungen prallen an verarschungsresistenten Konsumenten ab. Nur wer langfristig, glaubwürdig und nachprüfbar für bestimmte Werte steht, kann Menschen für sich überzeugen."