
Social-Media-Aktion:
Try No Agency versucht es ohne Mittelfinger
Das Mittelfinger-Motiv aus der Hauptstadt hat für reichlich Aufsehen gesorgt. Die Berliner Agentur Try No Agency startet jetzt ihre eigene Social-Media-Aktion, um die Menschen zum Maskentragen zu motivieren.

Foto: Try No Agency
Sogar Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller hat sich inzwischen zum umstrittenen Kampagnenmotiv einer Seniorin, die den Maskenverweigerern den ausgestreckten Mittelfinger zeigt, geäußert. "Diese Anzeige ist peinlich. Das muss man sagen. Das ist auch nichts, was wir als Senatskanzlei oder als Senat in Auftrag gegeben haben", sagte der SPD-Politiker zu der Aktion der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft und der Tourismusmarketinggesellschaft Visit Berlin im RBB-Inforadio. Er glaube, "es hätte glücklichere Möglichkeiten gegeben, auf die Dringlichkeit aufmerksam zu machen".
Das Plakat soll eigentlich für die Einhaltung der Corona-Regeln werben - eben unter anderem mit dieser kleinen Provokation. Auch die Berliner Kreativagentur Try No Agency findet, das sei der falsche Ansatz - und setzt stattdessen auf das Gemeinschaftsgefühl. #FÜREINECHTESWIRGEFÜHL – unter diesem Hashtag werben die Hauptstädter in den sozialen Medien für Zusammenhalt.
Motive mit Maskenträgern und Botschaften wie "Kein Durchblick? Danke, dass du sie trotzdem trägst" oder "Schicker Bart. Danke, dass du sie trotzdem trägst" sollen für Akzeptanz bei den Corona-Maßnahmen werben.
"In schwierigen Zeiten müssen wir involvieren statt auszugrenzen. Es ist nicht die Zeit, den Zeige-, geschweige denn den Mittelfinger zu heben", so Stefan Nagel, Geschäftsführer von Try No Agency. "Gerade jetzt, wo es darauf ankommt, müssen alle zusammenhalten. Mit Polemik lösen wir nicht das Problem der steigenden Infektionszahlen, sondern stacheln Maskengegner weiter an. Statt anzuprangern, sollten wir an die denken, die sich durch diese schwere Zeit kämpfen."
Die Motive sind auf sozialen Plattformen wie Linkedin und Instagram zu sehen.