
Xing-Studie zur Gehaltstransparenz:
Und, was verdienst du so?
Die Frage ist fast schon ein Tabu. Geht es nach den deutschen Beschäftigten, muss das Gehalt kein Geheimnis bleiben. Xing ließ rund 2000 Berufstätige repräsentativ befragen.

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Drei Viertel der Befragten ist aufgeschlossen für mehr Transparenz, was Gehälter angeht. Die Hälfte davon ganz eindeutig, die andere Hälfte etwas verhaltener ("ja, eher schon"). Das trifft sich gut, denn am 1. Juli tritt voraussichtlich das Gesetz für mehr Lohngerechtigkeit in Kraft - und dafür braucht es Gehaltstransparenz in der Wirtschaft. Aus diesem Anlass hat die Karriereplattform Xing 2024 deutsche Berufstätige repräsentativ befragen lassen. Marketagent hat die Online-Interviews bereits Ende 2016 durchgeführt.
Die positive Haltung der neuen Transparenz gegenüber ist schön und gut - gelebt allerdings wird sie nicht. Fast jeder dritte Befragte verrät nicht einmal dem Partner, was er verdient. Freunde und Eltern erfahren noch seltener etwas übers Einkommen. Und gerade dort, wo sich das künftig ändern soll, am Arbeitsplatz, wird ungern über Gehälter geredet. Drei Viertel der Befragten geben an, dass sie ihren Kollegen nicht verraten, was sie verdienen.
Mit wem reden Sie offen über Ihr Gehalt?
• 71 Prozent: mit meinem Partner
• 44 Prozent: mit nahen Verwandten
• 40 Prozent: mit meinen Freunden
• 24 Prozent: mit meinen Arbeitskollegen
• 9 Prozent: mit niemand
• 8 Prozent: mit Bekannten
• 3,5 Prozent: mit grundsätzlich jedem
Frauen sind offener als Männer, was die geplante Transparenz betrifft. Ihnen vor allem soll das Gesetz für Lohngerechtigkeit ja auch helfen; laut Familienministerium (BMFSFJ) liegt die Entgeltlücke zwischen Frauen und Männern bei 21 Prozent, bereinigt um zum Beispiel Teilzeiteffekte und Branchenwahl bleiben 6 Prozent.
Während sich also gute 80 Prozent der Frauen für Gehaltstransparenz aussprechen, sind es bei den Männern 74 Prozent (gesamt: 77 Prozent). Zwei Drittel aller Befragten sind der Ansicht, dass die Offenlegung der Gehälter geeignet ist, geschlechterspezifische Lohnunterschiede auszugleichen. Dass es diese gibt, glauben 21 Prozent der Frauen und 12 Prozent der Männer.