
#RUNVERBOTEN:
Under Armour kapert den Berlin-Marathon
Die US-Sportmarke Under Armour sagt Adidas den Kampf an und attackiert den Hauptsponsor des Berlin-Marathons mit Events und Guerilla-Marketing.

Foto: Under Armour
Eigentlich ist Adidas Hauptsponsor des Berlin-Marathons, der am 24. September in Berlin startet. Titelsponsor ist BMW. Doch die US-amerikanische Sportmarke Under Armour, die sich bereits in der Vergangenheit als aggressiver Verfolger der beiden großen Marken Adidas und Nike positioniert hat, torpediert das Sponsoring mit einem eigenen Auftritt. Statt rund um den Marathon zu werben, was einem Nicht-Sponsor nicht möglich und nicht gestattet ist, will Under Armour in ganz Berlin Flagge zeigen. Unter #RUNVERBOTEN plant die Marke nach eigenen Angaben "Events und Aktivitäten im Bereich Running/Sport, Musik und Kunst". "Under Armour hat es sich zum Ziel gesetzt, Berlin und vor allem die Bezirke um den Moritzplatz, wo das neue Hub am 9. September seine Pforten geöffnet hat, aufzumischen und für Sport und Running zu inspirieren", heißt es in der Pressemitteilung.
Under Armour geht neue Laufstrecken an
Zentrum von #RUNVERBOTEN ist das Hub in Berlin Kreuzberg. Abgesehen von den verschiedenen Running-Sessions wird hier auch täglich ein buntes Programm angeboten, u.a. mit Urban Art und Live-Rap-Acts. Höhepunkt ist ein zentrales Event am 20. September. Der Hashtag spielt darauf an, dass Under Armour ungewöhnliche Wege gehen und neue Laufstrecken auftun will. Am 18. September findet ein #RUNVERBOTEN-Lauf statt, auf Twitter und Instagram tummeln sich dazu die Laufbegeisterten.
Die Eröffnung des Under-Armour-Hubs in Berlin kurz vor dem Marathon ist gut geplant, blickt die Sportwelt doch Ende September in die deutsche Hauptstadt. Das weiß auch Adidas, vor allem die Agentur Heimat hat sich in den vergangenen Jahren immer wieder Kreatives für die Marke mit den drei Streifen rund um den Marathon einfallen lassen und dafür Preise geerntet.
Der Höhenflug ist aktuell gebremst
Die noch junge Sportmarke Under Armour, die in der Vergangenheit Nike und Adidas mit rasantem Wachstum und einer aggressiven Expansionsstrategie das Fürchten lehrte, ist zumindest aktuell an den Grenzen ihres Höhenflugs angekommen. Der Umsatz wurde 2016 um 21,8 Prozent auf 4,83 Milliarden US-Dollar gesteigert, die Prognosen für 2017 sind nicht mehr ganz so rosig. Grund ist vor allem ein gesättigter Markt - und der neue Höhenflug von Adidas, vor allem auch in Amerika. Das Under-Armour-Management rechnet beim Umsatz 2017 lediglich mit einem Wachstum um elf bis zwölf Prozent auf annähernd 5,4 Milliarden US-Dollar. Der operative Gewinn wird demnach voraussichtlich auf etwa 320 Millionen US-Dollar einbrechen, nachdem er 2016 noch bei 420,3 Millionen US-Dollar lag.