Nachhaltigkeit:
Unilever will Veggie-Absatz um eine Milliarde Euro steigern
Der Lebensmittelkonzern hat sich ein ambitioniertes Ziel gesteckt. Er will den Umsatz mit pflanzenbasierten Fleisch- und Milchalternativen um eine Milliarde Euro nach oben schrauben. Dazu baut der Konzern seine Produkte um.
Unilever will dazu beitragen, dass die weltweite Lebensmittelproduktion nachhaltiger und gerechter, die Ernährung gesünder wird. Dazu stellte der Konzern heute die "Future Foods"-Initiative vor. Zu ihren Zielen zählt, Menschen bei der Umstellung auf eine gesündere Ernährung zu helfen und den ökologischen Fußabdruck von Unilever verringern. Das will Unilever mit einem Ausbau des Angebots an pflanzenbasierten Lebensmitteln erreichen.
Außerdem geplant:
- bis 2025 die Lebensmittelabfälle entlang der Wertschöpfungskette von der Fabrik bis ins Regal halbieren
- bis 2025 die Anzahl der Produkte mit einem verbesserten Ernährungsprofil verdoppeln
- Kalorien, Salz und Zucker in Produkten weiter reduzieren.
"Menschen wollen sich bewusst, gesund und umweltschonender ernähren. Dieser Trend hat sich seit Ausbruch der Corona-Pandemie deutlich beschleunigt. Deshalb werden wir mehr Produkte anbieten, die erschwinglich sind, gut schmecken und gesund für Mensch und Umwelt sind. Mit der "Future-Foods"-Initiative setzen wir neue Standards und bauen unser Angebot an pflanzenbasierten Lebensmitteln stark aus", sagt Peter Dekkers, General Manager DACH & Executive Vice President Middle Europe.
Warum setzt Unilever bei den tierischen Bestandteilen an? Weil Tierhaltung der zweitgrößte Verursacher von Treibhausgasemissionen ist sowie mitverantwortlich für Abholzung, Wasser- und Luftverschmutzung.
"Unser Lebensmittelkonsum muss sich in den nächsten drei Jahrzehnten drastisch ändern, um alle Menschen ernähren zu können, ohne den Planeten zu zerstören. Wir müssen die Lebensmittelproduktion nachhaltiger gestalten, unsere Essgewohnheiten ändern, und Lebensmittelabfälle minimieren. Unilevers Engagement als globaler Lebensmittelkonzern spielt dabei eine wichtige Rolle", sagt Jessica Fanzo, Bloomberg Distinguished Associate Professor für Global Food & Agricultural Policy and Ethics an der Johns Hopkins University.
Bereits jetzt hat Unilever einiges getan, um umzusteuern. So kaufte der Konzern die Marke The Vegetarian Butcher. In rund 30 Ländern stehen die pflanzenbasierten Fleischalternativen bereits im Regal. Burger King bezieht seinen vegetarischen Whopper und pflanzliche Nuggets von Unilever. Fast die Hälfte des Ben & Jerry's Sortimentes ist entweder vegan (23 Prozent) oder fettreduziert (23 Prozent). 2019 brachte Unilever das erste vegane Eis von Magnum in Deutschland auf den Markt.
Unilever zieht außerdem das Tempo beim Kampf gegen Lebensmittelverschwendung an. Bereits 2025 will das Unternehmen seine Lebensmittelabfälle halbieren. Ursprünglich war 2030 anvisiert.
Zu den Zukunftsprojekten zählen außerdem veränderte Rezepturen, weniger Fett, Salz und Zucker, dafür mehr Nährstoffe. Auch an Lebensmitteln aus Mikroalgen arbeitet Unilever - gemeinsam mit dem Biotech-Startup Algenuity.