
Universal Music bringt MySpace vor Gericht
Nun wird es ernst. Was die Musikverlage mehr oder weniger halbherzig angedroht haben, reicht Universal Music nicht mehr: Das US-amerikanische Label hat die populäre Community-Website www.myspace.com wegen Urheberrechtsverletzungen verklagt.
Nun wird es ernst. Was die Musikverlage mehr oder weniger halbherzig angedroht haben, reicht Universal Music nicht mehr: Das US-amerikanische Label hat die populäre Community-Website www.myspace.com wegen Urheberrechtsverletzungen verklagt. Kritisiert wird in der Klageschrift vor allem, dass MySpace-Nutzer Songs und Videos von Universal-Künstlern ins Internet stellen. MySpace hat aktuell mehr als 100 Millionen registrierte Nutzer und gehört zum News-Corp-Imperium des Medienmoguls Rupert Murdoch.
Verhandlungen der beiden Unternehmen über Lizenzzahlungen im Vorfeld der Klage seien gescheitert, berichtete das "Wall Street Journal" unter Berufung auf informierte Kreise. MySpace habe sich daran gestört, dass Universal auch rückwirkende Zahlungen für zuvor im Internet platzierte Inhalte verlangt habe, hieß es weiter. Das Management des zu Vivendi gehörenden Musikkonzerns war US-Medienberichten zufolge besonders darüber verärgert, dass Songs aus dem noch nicht veröffentlichten neuen Album des Rappers Jay-Z bei MySpace auftauchten. Auf der MySpace-Website bauen die angemeldeten Nutzer - zu einem großen Teil Teenager - persönliche Bereiche auf, in denen sie auch Musik und Videos platzieren können.
Universal Music hatte ebenfalls angekündigt, den Video-Dienst YouTube wegen Urheberrechtsverletzungen vor Gericht zu bringen. Beide einigten sich jedoch nun auf eine Lizenzvereinbarung. YouTube, eine Website, auf der Nutzer Videos ins Internet stellen können, ist vor wenigen Woche vom Suchmaschinen-Betreiber Google übernommen worden.