
Jahrhundertflut:
Unternehmen sammeln Geld für die Flutopfer
Die Hochwasserkatastrophe im Westen und Süden Deutschlands hat bei Unternehmen eine Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst. Wir stellen hier eine Auswahl der jetzt gestarteten Spendenaktionen vor.

Foto: M. Volk/Shutterstock
Fast 160 Tote und zahlreiche Vermisste, ganze Häuser und Straßenzüge weggespült, übereinander gestapelte Autos und Lkw, eine komplett zerstörte Infrastruktur - die Jahrhundertflut im Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern hat ein Ausmaß an Zerstörung und menschlichem Leid ausgelöst, mit dem ganz Deutschland noch über Jahre zu kämpfen haben wird. Bei all der Tragik hat sich aber auch eine positive Seite gezeigt: Tausende Menschen und auch zahlreiche Unternehmen haben sofort ihre Unterstützung angeboten. Wir stellen eine Auswahl der Spendenaktionen vor.
Unter dem Motto "Der Westen hält zusammen. WDR hilft helfen" hat beispielsweise der WDR eine Hilfsaktion für die Betroffenen der Unwetterkatastrophe in Nordrhein-Westfalen gestartet. Dabei setzt der Sender seine Kanäle dafür ein, die Nachbarschaftshilfe im Land weiter zu unterstützen, indem er unter wdr.de und über die WDR-Hotlines die Hilfesuchenden gezielt mit den Helfenden zusammenbringt und zu Geldspenden aufruft. Eine Übersicht über Spendenmöglichkeiten befindet sich ebenfalls auf der Website, unter anderem zum Bündnis deutscher Hilfsorganisationen "Aktion Deutschland hilft".
Schwarz-Gruppe spendet 10 Millionen Euro
Mit einer Spende von 10 Millionen Euro unterstützen die zur Schwarz-Gruppe gehörenden Unternehmen Lidl, Kaufland, Schwarz Produktion und PreZero die Menschen in den Hochwassergebieten. "Unser Beileid gilt den Betroffenen und ihren Angehörigen", heißt es in einer Presseerklärung. Die Gedanken und Wünsche seien bei denen, die nach wie vor in Unsicherheit ausharren und um ihr Leben und um ihr Hab und Gut kämpften. Mit der Millionenspende, die zur Finanzierung der verschiedenen Hilfsmaßnahmen vor Ort dienen soll, wolle die Schwarz-Gruppe auch ihrer "Verantwortung als eines der größten Wirtschaftsunternehmen des Landes" gerecht werden.
Daimler spendet eine Million Euro für schnelle und direkte Hilfe an das Deutsche Rote Kreuz und das Technische Hilfswerk. Außerdem stellt das Unternehmen seit Freitag hochgeländegängige Unimogs und Sonderfahrzeuge zur Unterstützung der Rettungskräfte bereit. Procter & Gamble spendet als Soforthilfe eine Million Euro, um die Rettungskräfte vor Ort sowie mehrere Hilfsorganisationen zu unterstützen.
Sat.1-Spendengala live aus Köln
Marlene Lufen, Hella von Sinnen, Julia Leischik, Angelina Kirsch, Bettina Schliephake-Burchardt, Nikeata Thompson, Annemarie und Wayne Carpendale, Thore Schölermann, Matthias Opdenhövel, Ralf Schmitz, Frank Rosin, Christian Düren, Jochen Schropp, Alexander Kumptner und weitere Stars nehmen am 24. Juli in der Spendengala "Deutschland hilft. Die SAT.1-Spendengala" an den Telefonen die Spenden der Zuschauer entgegen. Daniel Boschmann moderiert die Spendengala live aus Köln.
Mit Hilfe schnell zur Stelle waren die "Stiftung RTL - Wir helfen Kindern e.V." und die Mediengruppe RTL Deutschland. So hat der Kölner Sender über die Stiftung 100.000 Euro Soforthilfe bereitgestellt. Seit Donnerstag läuft zudem eine Spendenaktion, die im Programm und auf allen Kanälen der Mediengruppe beworben wird. Darüber sind bislang 750.000 Euro eingegangen. Auch die Stiftungs-Partner Procter & Gamble sowie die Deutsche Postcorde Lotterie haben je 100.000 Euro gespendet. Auch dieses Geld soll zum Wiederaufbau eingesetzt werden. Spenden sind beispielsweise online unter www.rtlwirhelfenkindern.de möglich.
Ebenfalls kurzfristig reagiert hat der DuMont Regionalmedienverlag Köln: Gemeinsam mit den Kölner Sparkassen und der "Aktion Deutschland hilft" rufen der Kölner Stadt-Anzeiger, die Kölnische Rundschau und Express zum Spenden auf. Der Verlag selbst hat zum Start 50.000 Euro auf das Spendenkonto eingezahlt, die Kreissparkasse Köln und die Sparkasse Köln-Bonn steuerten jeweils 25.000 Euro bei.
Auch an die Tiere wurde gedacht
Nicht nur die Menschen, auch zahlreiche Tierschutzeinrichtungen sind von der Flutkatastrophe betroffen. Daher hat die Fressnapf-Initiative "Tierisch engagiert" ebenfalls einen Spendenfonds eingerichtet und diesen bereits mit 25.000 Euro befüllt. Gemeinsam mit betterplace.org werden hier Spenden zweckgebunden gesammelt und den betroffenen Tierheimen zugeteilt. Zum Spendenportal geht es hier.