
Mein perfektes Wochenende:
Uta Schwaner: Mein perfektes Wochenende in Hamburg
In dem neuen Format auf W&V Online beschreiben Agenturchefs, wie für sie das "perfekte Wochenende" in ihrer Stadt aussieht. Heute: Uta Schwaner, Managing Director von Golin Deutschland.

Foto: Golin
An einem perfekten Wochenende werden die Nächte lang und ich hab die Elbe fest im Blick.
Freitag:
Das perfekte Wochenende würde für mich schon am Freitag mit einem halben Urlaubstag beginnen, den ich nachmittags im Koch-Kontor in der Karolinenstraße mit New York Cheesecake und Americano verbummele. Ich sitze mitten in der größten Auswahl an Kochbüchern Hamburgs und verlasse erst nach Stunden glückselig den Laden, zirka zehn Kilo neue Kochbücher im Gepäck.
Auf dem Rückweg schnell noch in der Schanze bei Scapovino in der Susannestraße angehalten, einen kurzen Plausch mit dem supernetten und fachkundigen Besitzer Hermann ausgetauscht und ein paar Kisten Wein eingepackt. Der wird bei uns nie schlecht und an einem perfekten Wochenende haben wir immer Gäste zu bewirten. Die werden von meinem Mann mit einem fancy Cocktail an der Hausbar begrüßt – die beste Auswahl an Spirituosen und Zubehör gibt es übrigens gleich um die Ecke in der Schanzenstraße bei Wolf.
Freitagabend wird aber nie selbst gekocht, dafür bräuchte ich mehr Zeit. Wir treffen uns mit Freunden auf der Terrasse vom La Vela mit sensationellem Blick auf die Elbphilharmonie und den immer bewegten Hafen. Es gibt leckeres italienisches Essen und ein "das gibt es nur in Hamburg"-Gefühl gratis. Wir haben übrigens kein Stammlokal.
Glücklicherweise gibt es in der Ecke zahlreiche nette Restaurants mit Elbblick. Ein bei uns beliebter Klassiker ist das Fischereihafen-Restaurant. Nach dem Essen bitte nie direkt nach Hause gehen, sondern an der Bar versacken und Cocktails unter fachkundiger Beratung genießen.
Mein Tipp: Wenn man Freitagabend doch Gäste nach Hause einladen will, aber selber keine Zeit zum Kochen hat: Didi Pies von der Speisekammer (Weidenstieg 5 in Eimsbüttel) mit einem unkomplizierten Catering beauftragen. Er bereitet alles so vor, dass es ausreicht, wenn man 15 Minuten vor den Gästen eintrudelt.
Samstag:
Natürlich ist es Freitag spät geworden und deshalb bleibt nach dem Ausschlafen nicht so irre viel Zeit. Ich radele entweder schnell zum Bäcker oder gehe gleich frühstücken. Gerade wer Lust und Muße für ein stundenlanges Frühstück hat, sollte in Ottensen unbedingt in der Fabrik zur "Marktzeit" gehen und sich an den tollen Food-Ständen sein Frühstück zusammenstellen. Ich hab's aber nicht so mit aushäusigen Frühstück.
Das beste Baguette Hamburgs gibt es in der kleinen "Die Patisserie" in der Bahrenfelder Straße. Wer den kleinen französischen Kunstwerken wie Tartelettes und Eclairs widerstehen kann, herzlichen Glückwunsch. Ich hingegen nehme eine Auswahl mit, damit spare ich mir heute Nachmittag die Zubereitung des Desserts für unser Abendessen.
Auch wenn der Markt am Spritzenplatz wirklich schön ist und drumherum vor allem auf der Ottensener Hauptstraße nette Cafes und Läden liegen, fahre ich lieber zum Frischeparadies an die Große Elbstraße: Sowohl der Fleisch-Raum als auch die Fischtheke laden ein, mehr zu kaufen als geplant. Nach erledigtem Einkauf muss dann ein Labskaus mit Rollmops im gegenüberliegenden Fischbeisl sein.
Wenn alles super läuft, ist noch Zeit für ein bisschen Shopping in der City. Aprospos und Uzwei sind meine absoluten Favoriten. Im Uzwei unbedingt im 1. Stock in die Umkleide-Kabine gehen. Auf dem Spiegel ist ein Display und eine Kamera, so dass man mit der neusten Klamotte ein Selfie machen, direkt posten oder mailen kann – ein Mega-Spaß! Im Shop ist auch der Ableger vom besten Blumenladen der Stadt, Himmel und Erde.
Hätte ich bis dahin noch nichts gegessen, würde ich mich auf jeden Fall auf die sonnige Terrasse vom Atelier F setzen und das Tartar bestellen - und mich freuen, dass der Service wie immer charmant und flink ist.
Ein extra Tipp: Wer die Kreditkarte bereits im Apropos ausgereizt hat, bleibt einfach am neuen Jungfernstieg und nimmt noch einen Kaffee in der Wohnhalle mit Kamin des Fairmont Vier Jahreszeiten, mein absolutes Lieblingshotel.
Für mich heißt es schnell nach Hause und für die Gäste kochen, während sich mein Mann um den Rest kümmert.
Sonntags-Programm?
Bitte keine Verabredungen! Ausschlafen, Zeitung lesen und detoxen bei Gartenarbeit und Sport ist der perfekte Plan für mich.
Ich bringe den eigenen Gemüsegarten wieder in Schuss und steige in die Laufschuhe. An der Elbe bis Teufelsbrück zu joggen und dann eine Runde durch den Jenischpark zu drehen, ist mein Schönstes. Wer in der City startet, kann mit dem Boot von der Hafencity zum Museumshafen Övelgönne schippern und dann die Laufstrecke starten. Je nach Kondition immer am Wasser lang bis zum Leuchtturm in Blankenese. Noch besser: Das Training als Duathlon gestalten und in Teufelsbrück mit der HVV Fähre 64 von Teufelsbrück übersetzen zum Freibad Finkenwerder. Schwimmen mit Blick auf die Elbe – wo gibt es denn sonst sowas?
Danach bin ich ausgepowert.
Sonntagabend leg ich die Füße hoch. Wenn ich es mir wünschen darf, bleibt die Glotze aus und ich lese ein tolles Buch, das ich bei Boysen & Mauke in der Große Johannisstraße oder bei Stories! im Hanseviertel gekauft habe.
Zur Person:
Uta Schwaner ist Managing Director von Golin Deutschland.
"Mein perfektes Wochenende" ist ein neues Format zum Relaunch von W&V Online. In dem Format beschreiben Agenturchefs, wie für sie das perfekte Wochenende in ihrer Stadt aussieht. Wir freuen uns auf Ihr Feedback. - Mehr über den neuen Digital-Auftritt von W&V auf Facebook und Twitter unter #rethought