
Uwe Ochsenknecht: "Werbung ist nur ein Nebenprodukt der Schauspielerei"
Der Abo-Kanal 13th Street startet die neue Eigenproduktion "Die 13. Wahrheit". Uwe Ochsenknecht, Protagonist der Rahmenhandlung, sagt, was ihn an Pay-TV reizt und wie wichtig Werbungf trotzdem für ihn ist.
Der Abo-Kanal 13th Street startet die neue Eigenproduktion "Die 13. Wahrheit". Uwe Ochsenknecht, Protagonist der Rahmenhandlung, sagt, was ihn an Pay-TV reizt und wie wichtig Werbungf für ihn ist.
Herr Ochsenknecht, in der neuen 13th-Street-Produktion „Die 13. Wahrheit“ geben Sie den mysteriösen Erzähler. Wie kam es zu der Zusammenarbeit?
Ochsenknecht: Ich habe mit 13th Street schon öfter zu tun gehabt; ich habe beispielsweise die „Böse Nacht-Geschichten“ gelesen und auch die Shocking Shorts Awards moderiert. Dann kam mit „Die 13. Wahrheit“ das nächste Projekt - und ich finde, es ist eine super Idee.
Das Format ist etwas anders als „normale“ TV-Produktionen. Was hat Sie an der Rolle besonders gereizt?
Wenn man als Schauspieler eine Rolle spielt, hat man normalerweise etwa mehr Information. Das ist hier nicht der Fall. Es ist reizvoll, das so zu sprechen und zu spielen, dass der Seher neugierig wird. Bei normalem Film oder auch Theater hat man das in dieser Form nicht.
In den USA wenden sich mehr und mehr Schauspieler, auch Kino-Stars, dem Pay-TV zu – auch, weil hier mittlerweile häufig interessantere Stoffe mit hohen Budgets verfilmt werden. Ein Trend, der auch hier Fuß fassen könnte?
Ich denke, das wird zur medialen Zukunft gehören. Viele Stars, vor allem in den USA, machen mittlerweile ja auch nur für das Internet Filme. Immerhin gibt es bei uns ja nun auch schon TV-Geräte, bei denen man direkt auf das Internet zugreifen kann. Das wird zunehmen.
Und damit auch die Chance, dass vermehrt ungewöhnliche Formate wie „Die 13. Wahrheit“ verwirklicht werden könnten?
Ich hoffe. Ich hoffe auch, dass da Qualität stattfindet. Aber wie es so ist, tummelt sich auf jeder Plattform auch viel Müll. Das Internet ist da keine Ausnahme. Die Perlen muss man sich eben herauspicken. Was ich an Pay-TV mag, ist die Tatsache, dass es keine Werbung gibt.
Und das sagen Sie, obwohl Sie selbst schon seit Jahren Werbung machen – nämlich für Appenzeller Käse?
Ja, das wird auch noch länger dauern – gerade erst wurde die Kampagne verlängert. Im Sommer drehen wir neue Spots . Ich mache das, weil ich schon immer ein Käseliebhaber war – ich habe in jungen Jahren in Holland gelebt und da von Geschmack an Käse gefunden. Appenzeller Käse ist ein hochwertiges Produkt, und ich finde die Spots auch sehr geschmackvoll und witzig.
Gibt es eigentlich etwas, für das Sie außerdem gerne Werbung machen würden?
Darüber mache ich mir eigentlich keine Gedanken. Es ist ja doch eher ein „Nebenprodukt der Schauspielerei“. Ich mache das eh nur für Produkte, hinter denen ich stehen kann und wenn es originell umgesetzt wird.
Gut – aber haben Sie sich schon überlegt, wofür Sie auf keinen Fall werben würden?
Naja...für irgendwelche medizinischen Produkte wie Durchfall-Mittel z.B. das muss schon in einem gewissen ästhetischen Rahmen bleiben. Außerdem verdient die Pharma-Industrie ohnehin schon so viel, die brauchen eigentlich keine zusätzliche Werbung mehr.
Sind ansonsten neue Projekte in Arbeit?
Anfang Mai kommt im ZDF eine Komödie über ein Ehepaar, das sich sehr lange Kinder gewünscht hat. Plötzlich klappt es dann doch. Aber bekommen gleich Zwillinge und müssen die Erfahrung machen, dass Kinder eine sehr große Herausforderung für ihre Beziehung ist..... Dann folgen noch fünf Filme, die sich so über das Jahr verteilen. Es gibt auch schon Anfragen für neue Projekte, aber es dauert natürlich eine Weile, bis die Gelder zusammengekratzt sind.
Das wird ja auch immer schwieriger...
Stimmt, da muss man nur an das Desaster der Degeto denken. Das ist eine Katastrophe für die Fernsehbranche. Es wird auch für Kinofilme tatsächlich nicht einfacher, sie zu finazieren.
Könnte das Crowdfunding, das ja im TV- und Filmbereich jetzt schon vereinzelt stattgefunden hat, eine Lösung sein?
Bleibt abzuwarten. Solange das in seriösen Bahnen abgewickelt wird – warum nicht! Man muss ja auch mal neue Ideen ausprobieren. Ausschliesslich staatliche Förderung kann auf Dauer auch nicht die Lösung sein.