VZ Netzwerke: Neustart gemeinsam mit den Nutzern
Am Mittwoch geht der Relaunch der Netzwerke SchülerVZ, StudiVZ und MeinVZ in die erste Testphase. Bei der Weiterentwicklung setzt CEO Clemens Riedl auf die Ideen der Nutzer - und investiert mehrere Millionen Euro.
Am Mittwoch liegt ein Relaunch bei den Netzwerken SchülerVZ, StudiVZ und MeinVZ an. Das klingt, wie ein Griff nach dem letzten Strohhalm. Die VZ-Netzwerke bewegen sich zwar noch in den Top Ten der IVW-geprüften Angebote, verlieren aber seit geraumer Zeit massiv Visits. Bereits im Mai hatten sich die Visits (207 Mio.) gegenüber dem Vorjahresmonat mehr als halbiert, mittlerweile (August: 130 Millionen) ist es nur noch etwa ein Drittel des Vorjahresmonats. Ein Grund ist sicher nicht zuletzt, dass viele Mitglieder zu Facebook abgewandert sind. Ganz einfach deshalb, weil die VZ-Netzwerke keine wirkliche Alternative zum größten Netzwerk weltweit mehr sind und zu lange nichts richtig Neues wagten.
Nun kündigt das Netzwerk an, "komme kein 'roter-Knopf-Relaunch'“. Es soll ein völlig neues Produkt entstehen, wobei die Usability im Mittelpunkt stehen soll. Die Nutzer sollen einen großen Einfluss darauf haben, wie die neue Plattform aussehen soll. Der Relaunch vollzieht sich dabei in drei Phasen: Bis zum ersten Quartal 2012 gibt es zwei Testphasen. Im zweiten Quartal 2012 geht dann das VZ mit allen neuen Funktionen online. Bis dahin laufen auch die alten Versionen von SchülerVZ, StudiVZ und MeinVZ parallel. MeinVZ, die jüngste der drei Platformen, bekommt mit "FreundeVZ" einen neuen Namen. Auch nach dem Online-Gang der "neuen“ Netzwerke soll es keinen Stillstand geben. Weiterhin soll kontinuierlich Nutzerfeedback in die Weiterentwicklung einfließen.
Wie der Blog "Basikthinking.de“ aus einem Gespräch mit VZ-Chef Clemens Riedl berichtet hätten die VZ-ler die Plattform ein Jahr lang komplett neu programmiert. Man sei weg gegangen von PHP-Monolithen, hin zu einem Google Web Toolkit. Praktisch alle Entwicklungsressourcen habe man auf das neue Design konzentriert. "Kosten wird uns das Millionen, aber das war es uns wert“, so Riedl gegenüber Basikthinking.de. Clemens Riedl zeigt sich aber realistisch: man könne nicht die Nutzer zurückholen, die längst zu Facebook rübergewandert seien. Vielmehr wolle man sich abgrenzen: jedes der VZ-Netzwerke erhält eigene zielgruppenspezifische Funktionen, etwa SchuelerVZ "Mein Klassenraum“, wo die Schüler im geschützen Bereich chatten können oder Dokumente austauschen können.
Die Idee, die User mehr mitbestimmen zu lassen ist ja nett. Leider kommt das wohl etwas spät..
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