In der Vapiano-Mitteilung vom Sonntag heißt es, Everke sehe das Unternehmen "in der derzeitigen Phase des strategischen Übergangs gut aufgestellt". Er sei zugleich aber zu der Erkenntnis gelangt, dass er seine Erfahrung und Kompetenz aus persönlichen Gründen "auf absehbare Zeit nicht im geplanten Umfang zum Wohle der Gesellschaft einbringen kann". Vorerst soll die bisherige Aufsichtsratsvorsitzende Vanessa Hall, eine erfahrene Gastronomie-Managerin, die Firma führen, und zwar mindestens bis April 2020. Die dauerhafte Nachfolge soll in einem "strukturierten Prozess" gefunden werden.

Der Aufsichtsrat möchte am Dienstag in seiner turnusmäßigen Aufsichtsratssitzung den Vertrag des Finanzchefs Lutz Scharpe für weitere drei Jahre bis Juni 2023 verlängern. Am Mittwoch wiederum steht die Hauptversammlung der Firma in Köln auf dem Programm - der Andrang wird groß sein, vor allem Kleinaktionäre dürften ihrem Ärger Luft machen. Die Vapiano-Aktie ist im Keller, seit dem Börsenstart 2017 hat sie mehr als 80 Prozent ihres Wertes verloren. Auch der Sanierungskurs von Everke konnte daran nichts ändern - nach dessen Bekanntgabe ging die Talfahrt weiter. Das dürfte auch den Großaktionären, den Tchibo-Erben Günter und Daniela Herz sowie der Wella-Erbin Gisa Sander, wenig gefallen haben.

Vapiano wurde 2002 gegründet. Das Konzept setzt auf Fresh-Casual-Dining rund um Gerichte der italienischen Küche. Zum 31. Dezember 2018 gehören 231 Restaurants in 33 Ländern auf fünf Kontinenten zum Vapiano-Netzwerk.

dpa


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Autor: W&V Redaktion

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