
Verbände kämpfen für Alkoholwerbung
Große Koalition gegen Berlin: Die Branchenorganisationen FASPO, ZAW, OWM und Deutscher Brauerbund laufen Sturm. FASPO-Vize Jean-Baptiste Felten befürchtet "katastrophale Auswirkungen".
Der Fachverband für Sponsoring (FASPO), dem unter anderem die Deutsche Fußball Liga (DFL) angehört, geht gemeinsam mit dem Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft (ZAW), der Organisation Werbungtreibende im Markenverband (OWM) und dem Deutschen Brauer-Bund auf Konfrontationskurs gegen das geplante Sponsoring- und Werbeverbot für Alkohol.
"Durch die geplanten Verbote stehen dem deutschen Vereinsleben und der Kulturlandschaft gravierende Probleme ins Haus. Sollten diese Verbote Gesetzeskraft erlangen, müssten Sport, Kultur und soziale Einrichtungen auf Sponsoringerlöse in Höhe von rund 480 Millionen Euro verzichten" lautet ihr Argument.
Jetzt appellieren die Verbände an die Politik, die geplanten Einschränkungen im Bereich Sponsoring zu überdenken.
Die Fachvertreter halten das Argument des Jugendschutzes für nicht haltbar und wünschen sich mehr Verständnis von der Politik.
Jean-Baptiste Felten, Vizepräsident des FASPO erklärt: "Sponsoring- und Werbeverbote zerstören bewährte Strukturen: Sie entziehen Sport- und Kulturvereinen Finanzmittel - ohne einen Ausgleich anzubieten - und bewirken so das Gegenteil von Jugendschutz, nämlich die Verringerung von betreuten, jugendgerechten Freizeitangeboten. Nach unseren Berechnungen würden im Kultur- und Public-Sponsoring ca. 100 Millionen Euro wegfallen, im Sport sogar 380 Millionen Euro. Auch im Festivalbereich gehören Brauereien zu den wichtigsten Partnern der Kulturveranstalter. Wenn durch das Werbeverbot 30 Prozent Förderungsgelder entfielen, hätte das katastrophale Auswirkungen."