Im weitesten Sinne um Kartendienste geht es auch im dritten Fall. Kern der Beschwerde von Euro-Cities ist es, dass Google Kartenmaterial kostenlos anbietet, dass bei anderen kostenpflichtig ist - es handele sich sogar um Material von den gleichen Anbietern. Das sei in Kombination mit der marktbeherrschenden Stellung und den schwer durchschaubaren Rankingpositionen problematisch.

Die Ursache der drei Beschwerden ist schnell genannt. "Die Probleme stammen eigentlich aus der marktbeherrschenden Stellung von Google", sagt Auke Haagsma, Chef der Initiative ICOMP. "Google sollte als marktbeherrschendes Unternehmen genügend Transparenz schaffen, damit man weiß, wieso Unternehmen in der Suche dort erscheinen, wo sie erscheinen." ICOMP ist eine Initivative für faire Marktbedingungen im Online-Bereich. Zu den Mitgliedern gehört Microsoft, dass über eine Sponsorship auch die Finanzierung der Initiative sichert.

Wolfgang Sander-Beuermann, Leiter des Suchmaschinenlabors der Leibniz Universität Hannover und Geschäftsführer von SuMa-eV, sagt dazu: "Generell wird sich Google öffnen und transparenter werden müssen." Den Suchalgorithmus offenzulegen, sei jedoch absurd.
"Eine Möglichkeit wäre es, ein demokratisch legitimiertes Gremium die Transparenz kontrollieren zu lassen."

(rp/lp)


Autor: Ralph-Bernhard Pfister

Ralph Pfister ist Koordinator am Desk der W&V. Wenn er nicht gerade koordiniert, schreibt er hauptsächlich über digitales Marketing, digitale Themen und Branchen wie Telekommunikation und Unterhaltungselektronik. Sein Kaffeekonsum lässt sich nur in industriellen Mengen fassen. Für seine Bücher- und Comicbestände gilt das noch nicht ganz – aber er arbeitet dran.