
Vorwerk-Familienstudie: Familie ist den Deutschen am wichtigsten
Der Familienbegriff ist laut der Analyse deutlich flexibler geworden. Zur gefühlten Familie zählt, wer einem besonders sympathisch ist.
Für 76 Prozent der Deutschen steht die Familie an erster Stelle, gefolgt vom Freundeskreis, Beruf und Hobbys. Nur jungen Single-Männern sind Freunde wichtiger als die Familie. Allerdings variiert die Definition des Wortes „Familie“, denn für diejenigen, die in einer Partnerschaft leben, zählt zur Familie lediglich die klassische Kernfamilie. Für viele 16- bis 44-jährige Single-Frauen gehören dagegen auch der enge Freundeskreis (20 Prozent) sowie die Katze und der Hund (elf Prozent) zur Familie. Das besagen die Ergebnisse der aktuellen „Vorwerk Familienstudie 2010“, die vom Institut für Demoskopie Allensbach durchgeführt wurde.
Der Familienbegriff ist deutlich flexibler geworden. Zur gefühlten Familie zählt, wer einem besonders sympathisch ist. Familie bedeutet für die meisten Deutschen gegenseitige Solidarität (89 Prozent), lieben und geliebt werden (87 Prozent), Geborgenheit (84 Prozent) sowie Menschen, die füreinander Verantwortung tragen (75 Prozent). In instabilen und unsicheren Zeiten rückt die Familie näher zusammen, um Sicherheit zu suchen, zu finden und zu geben.
Aus Sicht der Frauen ist der moderne Mann an Hausarbeit und Erziehung beteiligt, er sieht seine Partnerin als gleichberechtigt an, ist einfühlsam und hilfsbereit. Männer denken beim modernen Mann jedoch eher an ein gepflegtes Erscheinungsbild, Karriere und sportlichen Ehrgeiz.
Die Großeltern sollen sich aus Sicht beider Elternteile wenig oder gar nicht an der Erziehung ihrer Enkel beteiligen, da die Vorstellungen, was wichtig und unwichtig ist, auseinanderklaffen. Oma und Opa meinen, dass die Kinder besser Ordnung halten, sparsam mit Geld umgehen und selber kochen sollen. Allerdings verweigern viele Kinder die Mithilfe im Haushalt. Meistens haben sie keine Lust dazu (85 Prozent), finden die Arbeit langweilig (59 Prozent) oder wollen nicht helfen, weil ihre Freunde sich auch nicht bei der Hausarbeit beteiligen müssen (49 Prozent). Vor allem Jungen, deren Väter nicht im Haushalt mithelfen, sehen die anfallende Arbeit als Frauenaufgabe an. 53 Prozent der Kinder folgen generell ungern den Anweisungen ihrer Eltern.