
Vorwürfe gegen rbb-Moderator: Ken Jebsen durfte am Sonntag nicht moderieren
Der rbb drehte am Sonntag dem Moderator Ken Jebsen das Mikro ab. Grund dafür sind Vorwürfe gegen den Moderator, er sei Antisemit und leugne die Verbrechen des NS-Regimes.
Normalerweise moderiert Ken Jebsen jeden Sontag von 14 bis 18 Uhr seine Sendung "KenFM" beim rbb. Vergangenen Sonntag aber gab es für die Hörer vier Stunden lang nur Musik ohne die gewohnt launigen Moderationen von Jebsen. Grund dafür sind Vorwürfe gegen den Moderator, er sei Antisemit und leugne die Verbrechen des NS-Regimes.
Diese Vorwürfe verbreiteten sich über das Internet und wurden angeheizt von dem Journalisten Hendryk M. Broder, der nach eigenen Angaben eine E-Mail eines Jebsen-Hörers von dem Moderator weitergeleitet bekam, die diese Vorwürfe untermauern soll. Jebsen soll darin unter anderem den Massenmord an den Juden im Dritten Reich als "PR-Aktion" bezeichnet haben. Broder berichtete darüber in dem Blog "Achse des Guten".
Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) hat inzwischen ein Statement dazu veröffentlicht: "Angesichts der neuen Vorwürfe war es unausweichlich, die Sendung KenFM auszusetzen. Es ging darum, den rbb, sein Radioprogramm Fritz und auch den Moderator Ken Jebsen vor Schaden zu bewahren und eine Eskalation zu vermeiden. Der rbb arbeitet seit vielen Jahren mit Ken Jebsen zusammen, gerade junge Hörerinnen und Hörer schätzen seine pointierte, oft auch eigenwillige Art.
Über seine jüngsten Äußerungen und die daraus abgeleiteten Vorwürfe sind nun die Programmverantwortlichen im Gespräch mit dem Moderator. Danach wird über das weitere Vorgehen entschieden."
Bei Facebook führte die Aussetzung der Sendung zu hitzigen Diskussionen. Ken Jebsen hat inzwischen per Youtube erklärt, kein Antisemit zu sein.
Über private E-Mail hat er sich allerdings noch nicht geäußert. Ein enttäuschter Fan postete daher: „Hey Ken, ich warte übrigens immer noch auf ein offizielles Statement von dir bezüglich der Echtheit der Mail, die Broder veröffentlicht hat.“