
Küchengeräte:
WMF: Markensterben mit Ansage
Das schwäbische Traditionsunternehmen WMF mistet seine Marken aus. Konzernchef Peter Feld will sich auf drei Kernmarken konzentrieren.
Die Finanzinvestoren KKR und Fiba sicherten sich am Dienstag die alleinige Macht beim schwäbischen Küchengerätehersteller WMF und beschlossen auf einer Hauptversammlung den Zwangsausschluss der verbleibenden Minderheitsaktionäre. Das ist nicht die einzige Änderung im Schwabenland. Die Konzernspitze baut das Traditionsunternehmen konsequent um - und will überflüssige Marken ausmisten.
Konzernchef Peter Feld hatte zuletzt ohnehin bereits einige Tochterfirmen untergebracht: Den unrentablen Ableger Princess hatte WMF schon 2013 abgestoßen und die Marke Auerhahn-Besteck sollte bis Ende 2014 vom Markt verschwinden. Im November trennten die Schwaben sich von Alfi, einem Spezialisten für isolierte Kannen und Becher. Die Thermos-Gruppe hat die 100 Jahre alte Marke übernommen. Unternehmenschef Feld will sich zukünftig auf "Premiumprodukte für Tisch und Küche sowie professionelle Kaffeemaschinen" konzentrieren. WMF will auch keine Marken mehr, die sich gegenseitig kannibalisieren. Übrig bleiben sollen nur noch die Hauptmarken WMF, Silit und Kaiser. Seit September 2014 verantwortet Serviceplan Campaign als internationale Leadagentur die Markenkommunikation der WMF.
Zudem sollen hunderte Stellen wegfallen. Die Finanzinvestoren KKR und Fiba wollen sich das Unternehmen komplett einverleiben und WMF von der Börse nehmen. Der dafür nötige Beschluss wurde am Dienstag in Stuttgart gefasst. Beide sind in der gemeinsamen Holdinggesellschaft Finedining Capital zusammengeschlossen. Die Geldgeber sehen aber noch erhebliches Wachstumspotenzial. Durch die Komplettübernahme wollen sie nach eigenen Angaben die Strukturen vereinfachen und Finanzierungskosten verkleinern. Auch die Expansion ins Ausland steht im Raum, etwa nach Asien und in die USA.