Jobmarkt:
Wanted: Experten für die Datenanalyse
Die Jagd auf die Datenprofis hat begonnen. Das Angebot an Advanced-Analytics-Spezialisten reicht nämlich nicht mehr aus. Das ergab eine Studie von Bain & Company.
Daten spielen in der zunehmend digitalisierten Welt eine immer größere Rolle. Damit wächst auch die Nachfrage nach Experten, die diese riesigen Informationsmengen intelligent auswerten können. Zwar wird sich in den nächsten zwei Jahren das weltweite Angebot an Talenten für Advanced Analytics auf eine Million verdoppeln. Das reicht dennoch nicht aus, um den rasant steigenden Bedarf zu decken. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie zum Arbeitsmarkt für Advanced-Analytics-Fachkräfte von Bain & Company.
Die Managementberatung hat dafür den globalen Arbeitsmarkt mitsamt Ausbildungsstatistiken analysiert und 200 Unternehmen befragt. Demnach wird die Zahl an Datenanalyseprofis schon bald deutlich zunehmen: In Westeuropa von 125.000 im Jahr 2018 auf 170.000 im Jahr 2020, in den USA von 180.000 auf 310.000, in China von 75.000 auf 190.000 und in Indien sogar von 65.000 auf 210.000. Aber: "Die Nachfrage wächst noch weitaus schneller, sodass rasche Fortschritte beim flächendeckenden Einsatz moderner Analysemethoden in Gefahr sind", sagt Florian Müller, Partner bei Bain und Leiter der Praxisgruppe Advanced Analytics in EMEA.
Nachfrage ist höher als das Angebot
Bisher sind in den meisten Branchen erst ein bis drei Prozent der Angestellten in der Datenanalyse beschäftigt. Eine Ausnahme bilden hier digitale Vorreiterfirmen, bei denen im Schnitt zehn Prozent der Belegschaft in diesem Bereich tätig ist. Vor allem die Branchen Handel, Medien und Technologie, Konsum- und Industriegüterunternehmen werden künftig ihre Analytics-Kapazitäten aber deutlich ausbauen.
Und dann wird es in erster Linie in den Berufsfeldern Data Architect und Data Scientist sowie Data Engineer und Machine Learning Engineer zu Engpässen kommen. Denn auch wenn Talente nachkommen - frisch aus der Ausbildung heraus fehlt es ihnen häufig noch an praktischem Wissen. Und in der Praxis mangelt es an erfahrenen Experten und Teamleitern, die die jungen Leute anleiten.
Auf die Rahmenbedingungen kommt es an
Die Frage ist nun, wie Unternehmen sich für die allerorts begehrten Datenanalyseprofis als Arbeitgeber attraktiv machen können. Bain empfiehlt dafür drei Maßnahmen: den Aufbau von Kompetenzzentren, die Aus- und Weiterbildung eigenen Personals zu Datenanalysten und schließlich die Entwicklung eines hybriden Modells. Dieses sieht vor, bestimmte Aufgaben an externe Dienstleister auszulagern sowie Datahubs und Crowdsourcing zu nutzen, während sicherheitsrelevante Bereiche im Unternehmen verbleiben.