Lockere Sprüche zur Erheiterung des Publikums im Zusammenhang mit dem Fertigstellungstermin des  Großprojektes kann Mario Barth auf der Bühne raushauen oder der Moderator der Morningshow im Privatsender in Kleindettelsau. Job des Pressesprechers des Flughafens BER ist es, das Unglücksprojekt aus der Schusslinie zu nehmen, die Wogen zu glätten und an der einen oder anderen Stelle um Verständnis dafür zu werben, dass es alles andere als trivial ist, in einem hochregulierten Umfeld einen Flughafen aus der Erde zu stampfen. Das bedeutet nicht, dass der Mann lügen soll oder hohle Phrasen dreschen. Aber erwarten Sie vom Pressesprecher eines Burgerbraters, dass er erklärt, der häufige Genuss von Hamburger mit Pommes und Cola sei ungesund und mache dick? Auch das ist die Wahrheit. Aber die zu verkünden, wird jedes Fastfoodrestaurant anderen überlassen, beispielsweise den Gesundheitsexperten. Wer wie Flughafen PR-Chef Abbou ohne Autorisierung und jenseits sämtlicher hoffentlich vorhandener Sprachregelungen in einem Interview aus dem Nähkästchen plaudert, hat den Kern seiner Aufgabe nicht verstanden. Das ist für mich ein echter Kündigungsgrund.

Die Trennung von Daniel Abbou bringt dem Großflughafen erneut richtig schlechte Presse. Flughafenchef Karsten Mühlenfeld wird Hohn und Spott ertragen müssen. Aber auch das war absehbar. Hätte man die Trennung nicht geräuschloser hinbekommen können? Hätte man sich nicht unter Gentlemen darüber verständigen können, dass man nicht zusammenpasst? Geräuschlos und mit den in solchen Fällen üblichen Formulierungen, die in ihrer Unklarheit schon wieder völlig klar sind? Irgendwie haben sie schon ganz gut zusammengepasst – Daniel Abbou, der Pressesprecher mit den flotten Sprüchen und der Pannenflughafen BER.


Autor: W&V Gastautor:in

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