
Geschäftsbilanz:
Warum der Fokus von Puma auf die Frauen so richtig ist
Die lange kränkelnde Sportmarke Puma ist zurück auf der Erfolgsspur. CEO Björn Gulden hat mit seiner Frauen-Strategie alles richtig gemacht.

Foto: Puma
Feierlaune in Herzogenaurach: Nach einer Durststrecke kann sich Puma endlich wieder über ein gutes Jahr freuen. Das verkündete der Konzern am heutigen Donnerstag. Demnach erhöhten sich die Umsätze im vergangenen Jahr währungbereinigt um zehn Prozent auf 3,62 Milliarden Euro. Der Gewinn stieg um satte 68 Prozent auf 62,4 Millionen Euro. Ein Beweis, dass die neue Strategie, die CEO Björn Gulden ausgegeben hat, fruchtet.
Es sind die Frauen, die die Marke Puma wieder nach vorne gebracht haben. "The future is female" gilt mittlerweile in Herzogenaurach. Zwar ist die Marke mit der Raubkatze nach wie vor in ihren Kerngeschäften Fußball und Running stark unterwegs und adressiert hier vor allem Männer. Doch die Zielgruppe der Frauen genießt die verstärkte Aufmerksamkeit der Puma-Chefetage. Popstar Rihanna und Schauspielerin und Model Cara Delevingne beispielsweise gehören zu den charismatischen Markenbotschafterinnen, die sich Puma gesucht hat. Beide sind keine Profisportlerinnen und stehen mit ihrem Look und Leben eher für die Lifestyle- und Mode-Sparte von Puma. Während Rihanna als Creative Director für Puma Klamotten entwirft, ist Delevingne Gesicht der speziellen Frauen-Kampagne, die unter dem Titel "Do you" das weibliche Selbstbewusstsein stärken will.
Es ist der sportliche Anstrich, der in der Mode gerade so gefragt ist, der Puma zum Erfolg verhilft. Während viele Sportmarken sich jahrelang schwer damit taten, ihre Streetwear-Kollektionen an Frauen zu verkaufen, spielt der aktuelle Athleisure-Trend, der Jogginghosen und Sneaker auf der Straße salonfähig macht, derzeit den Sportartikelherstellern in die Karten. Puma hat sich frühzeitig in Stellung gebracht und profitiert jetzt davon. Als nächstes gilt es, nicht nur die modebewussten, sondern auch die intensiv sporttreibenden Frauen näher an die Marke zu binden.
Wie begehrt die Frauen als Zielgruppe sind, zeigen auch andere Unternehmen aus dem Bereich Sport, die das weibliche Geschlecht immer mehr in den Fokus ihrer Kommunikation rücken. Denn hier schlummern noch viele potenzielle Kunden.
Puma will den eingeschlagenen Frauen-Kurs auch in diesem Jahr fortsetzen. Es könnte die richtige Strategie sein, sich von den großen Konkurrenten wie Nike, Adidas oder auch die sehr maskuline Marke Under Armour zu lösen.