
Von der ARD zu Sat.1 :
Warum sich Marc Bator bei Bild.TV von den Tagesschau-Fans verabschiedet
Der bisherige ARD-Nachrichtenmann Marc Bator sagt bei Bild.TV "Ciao!". Nimmt ihm der Sender den Wechsel von der "Tagesschau" zu Sat.1 übel?
Eigentlich hat Marc Bator am vergangenen Samstag zum letzten Mal die "Tagesschau" in der ARD moderiert, bevor er im Mai bei Sat.1 anheuert. Doch von seinem Publikum verabschiedet sich der 40-Jährige eigentlich erst am Montag – bei Bild.TV im Online-Auftritt des Springer-Blatts. Gegenüber Bild.de sagt der Nachrichten-Anchor, er hätte gern ein paar persönliche Sätze an die TV-Zuschauer gerichtet, "aber die ARD hat es mir leider verboten". Unmittelbar vor der Samstagausgabe der "Tagesschau", um 19.59 Uhr, sei der Chef vom Dienst ins Studio gekommen und habe mitgeteilt, Bator solle auf Wunsch des Hauses jegliche Verabschiedung unterlassen, so der Moderator. Erst später, in den "Tagesthemen", gab es einen Abschied. Dort habe ihn Caren Miosga "charmant und angemessen gewürdigt", heißt es bei der ARD.
Bator liefert bild.de eine mögliche Erklärung: "Es wäre sicher anders gewesen, wenn ich in 'Tagesschau'-Rente gegangen wäre. Aber da ich zu einem anderen Sender gehe, wollte man mir den Gefallen nicht tun", so Marc Bator. Er betont: "Ich bin der ARD nicht böse." Bild.de greift gerne zu und nutzt die Beliebtheit des bisherigen "Tagesschau"-Sprechers für seine Bewegtbild-Offensive.
Nimmt die ARD Bator ergo den Wechsel zu Sat.1 übel, wo er ab 10. Mai Chefmoderator der 20-Uhr-Nachrichten wird, Peter Limbourg ablöst, der künftig die Deutsche Welle leitet und auch Unterhaltungsshows und Reportage-Formate moderieren wird? Die Abschiedsworte, die ARD-aktuell Marc Bator bei Bekanntwerden der Personalie hinterhersendete, waren eigentlich warm und von Dankbarkeit geprägt. Doch seither lässt Bator keine Gelegenheit verstreichen, um in Interviews zu betonen, dass er schon seit Jahren mehr Einsätze in der ARD stemmen wollte und sich nicht gefordert sah – zuletzt am heutigen Montag in einem Gespräch mit der "Süddeutschen Zeitung". Dort sagt er: "Ich fühle mich befreit."
Zu Sendungen im ARD-Reich über die "Tagesschau" hinaus hat es Marc Bator übrigens gebracht – wenn auch nicht im Hauptprogramm, sondern im NDR- und WDR Fernsehen ("NDR Nordtour" beziehungsweise "Mein gutes Recht"). Sein Gehalt bei der ARD ist indes nicht zu verachten; dem Nachrichtensprecher Bator hat das Erste pro Jahr 130.000 Euro überwiesen.