Splitter:
Was sonst noch in der Medienbranche passiert
RTL zögert beim kompletten DVB-T-Ausstieg, Jan Böhmermann lässt "LateLine" sein, 2014 beginnt mit "Welt am Feiertag".
RTL. Denkt über eine Abkehr vom eigentlich geplanten kompletten DVB-T-Ausstieg nach. Die Mediengruppe RTL Deutschland erwägt laut "FAZ", möglicherweise ihre Sender nun doch über das Jahr 2014 hinaus über das digitale Antennenfernsehen zu verbreiten. Aus Kostengründen und wegen mangelnder Planungssicherheit wollten die Kölner eigentlich aus der DVB-T-Verbreitung aussteigen – wie W&V Online exklusiv enthüllt hat. Bundesweit wird DVB-T noch von gut zwei Millionen Haushalten genutzt. Im Raum München und Oberbayern haben die RTL-Sender bereits im Sommer die digitale Antenne verlassen. Tobias Schmid, Bereichsleiter Medienpolitik bei der RTL-Familie, begründet das Überdenken des DVB-T-Abschieds in der "FAZ" so: "Der Umstand, dass die Bundesregierung sagt, sie werde die für DVB-T erforderlichen Frequenzen sichern, heißt für uns, dass wir unsere Position in der Frage der digitalen terrestrischen Verbreitung noch einmal überprüfen und ausloten, ob wir nicht doch Möglichkeiten sehen, die Terrestrik fortzusetzen." Die Bundesnetzagentur hatte eigentlich vor geraumer Zeit durchblicken lassen, die Frequenzen meistbietend für den Breitbandinternet-Nutzung ab 2020 versteigern zu wollen. Vor diesem Hintergrund wollte RTL nicht weiter in den Verbreitungsweg investieren – anders als ProSiebenSat.1-Gruppe die frei gewordenen Plätze in Bayern mit ihren neuen Programmen gefüllt hat.
Jan Böhmermann. Beendet "LateLine". Wie ein HR-Sprecher dem epd bestätigt, wird Böhmermann am Donnerstag seine letzte "LateLine" moderieren. Die Hörfunk-Talkshow mit Böhmermann wurde auf sieben Jugendwellen der ARD ausgestrahlt und zeitgleich im TV- Sender EinsPlus gezeigt. Die "LateLine" wurde 2010 gestartet. Neben Böhmermann gibt es drei weitere Moderatoren, die die Hörfunk-Talkshow moderieren. Im TV lief das Format zuletzt zeitgleich zu Böhmermanns "NeoMagazin" auf ZDFneo. Via ARD-Ticker.
"Brigitte Mom". Der jüngste Spross des G+J-Frauenmagazins freut sich über 84.500 Exemplare, die von der September-Ausgabe verkauft worden sind. Jetzt hält der Verlag mehr für möglich: Ab 2014 erscheint "Brigitte Mom" aufgrund "des großen Erfolgs" vier Mal jährlich. Frühere Ausgaben der ab September 2011 zweimal jährlich erschienen Zeitschrift erzielten eine verkaufte Auflage von rund 70.000 Exemplaren - mit "kontinuierlich steigender Tendenz", wie G+J versichert. Per Mail.
Springer. Startet mit einer "Welt am Feiertag" ins neue Jahr. Am Neujahrstag erscheint die "Welt am Sonntag" als erste Zeitung im neuen Jahr mit einer besonderen Feiertagsausgabe. Auf insgesamt 48 Seiten bietet die Sonderausgabe Lesestoff und gibt einen Ausblick auf das Jahr 2014. "Die Feiertagsausgabe wird bundesweit direkt an ausgewählte Haushalte geliefert", teilt Springer dazu mit. In der Anzeigenvermarktung lockt "Welt am Feiertag" mit Präsentationsformen wie beispielsweise "Titelkopfanzeige" oder "Griffecke". Anzeigenschluss ist am Freitag, 20. Dezember. Per Mail.
WDR. Will der Korruption vorbeugen und legt einen neuen Verhaltenskodex vor, wonach WDR-Mitarbeiter freiwillig keine Journalistenrabatte mehr in Anspruch nehmen sollen. Jeder Anschein einer Einflussnahme aufs Programm solle vermieden werden, heißt es. Spezielle Rabatte für WDR-Mitarbeiter in umliegenden Cafés in Köln sollen von der Regelung ausgenommen werden.
AS&S. Die ARD-Werbetochter legt wenige Tage nach dem ZDF Werbefernsehen die Werbepreise für die Fußball-WM 2014 vor. Werbebotschaften in einem Fußball-WM-Viertelfinale mit deutscher Beteiligung kosten demnach pro Sekunde 10.670 Euro. Dieser Tarif gilt bei einer Reichweite von mindestens 20 Millionen Zuschauern. Das Viertelfinale, bei dem die deutsche Nationalmannschaft teilnehmen würde, beginnt um 18 Uhr und liegt damit noch voll im Werberahmenprogramm, das bei den Öffentlich-Rechtlichen um 20 Uhr endet. Das Achtelfinale zuvor mit möglicher deutscher Beteiligung wäre erst nach 20 Uhr. In der Vorrunde muss die deutsche Elf zwei Mal um 18 Uhr antreten: Am 16. Juni gegen Portugal und gegen die USA am 26. Juni. Das Spiel gegen die Nordamerikaner überträgt das ZDF und verlangt dafür 8500 Euro pro Sekunde in der Halbzeitpause – insgesamt ist das Zweite als Werbeumfeld zur WM etwas günstiger als die ARD. Per Mail.
Rundfunkbeitrag. Könnte nach dem Willen Sachsens schrittweise gesenkt werden. In einem ersten Schritt könnten diese um 50 Cent pro Monat gesenkt werden, sagt Staatskanzleichef Johannes Beermann (CDU) im Landtag. Derzeit liegt der Beitrag monatlich bei 17,98 Euro pro Haushalt. Nachher werde genau zu prüfen sein, ob man Unwuchten korrigieren müsse. "Auch dafür muss etwas Geld zurückgehalten werden." Schließlich werde in einem dritten Schritt das Ergebnis der Arbeitsgemeinschaft Beitragsstabilität diskutiert. "Und dort wird es - je nachdem wie die Länder sich verständigen - zu weiteren Absenkungen kommen." Sachsens Regierungschef Stanislaw Tillich (CDU) hat vor knapp zwei Wochen eine Absenkung um bis zu einen Euro pro Monat ins Spiel gebracht.Aufgrund der neuen, haushaltsbezogenen Beitragserhebung seit Januar 2013 werden höhere Einnahmen erwartet. Die will der HR übrigens auf einem Sperrkonto einfrieren: Erst wenn im Jahr 2016 alle Zahlen zu den Erträgen vorlägen, solle über den Einsatz der Mehrerträge entschieden werden, fordert der HR-Verwaltungsrat. So werde verhindert, dass die von der Gebührenkommission KEF auf der Grundlage von Annahmen ermittelten Mehreinnahmen der nächsten Jahre vorschnell für das Senken von Beiträgen genutzt würden, teilt der die ARD-Anstalt mit. dpa/Mails
Red Arrow Entertainment Group. Der Produktionszweig von ProSiebenSat.1 mit 16 internationalen Produktionsfirmen in neun Ländern sowie Partnerschaften mit Kreativen wie Dick de Rijk ist weiter auf Expansionskurs. Red Arrow verkündet nun die Gründung eines neuen Joint Ventures mit US-Erfolgsproduzent Mark Burnett ("Survivor", CBS; "The Voice", NBC; "MTV Movie Awards", "Primetime Emmy Awards“) und seiner Firma One Three Media in London. "Das Joint Venture kooperiert vor Ort mit der Red Arrow-Produktionstochter CPL und fokussiert sich neben der Entwicklung neuer TV-Formate vor allem darauf, US-Formate von Mark Burnett im britischen TV-Markt zu etablieren," heißt es dazu von der Münchner AG. Burnett fügt hinzu: "Wir haben in der Vergangenheit bereits häufiger mit CPL zusammengearbeitet. Wir fokussieren uns beide auf hochwertigen Content und dessen exzellente Umsetzung." Per Mail.
RTL. Kann sich über einen kleinen Aufschwung beim Finale des Spektakels "Bauer sucht Frau" freuen. Die letzte Folge sahen am Montagabend ab 21.15 Uhr 6,14 Millionen Zuschauer - der Gesamtmarktanteil betrug 19,4 Prozent. Die vorletzte Folge der inzwischen neunten Staffel hatten am Montag zuvor noch 5,83 Millionen Menschen eingeschaltet. Im Durchschnitt interessierten sich 6,36 Millionen Zuschauer für jede Ausgabe der Reihe, in der RTL alleinstehende Landwirte verkuppeln will. Via dpa.
Sport1. Zeigt ab 28. Januar die Highlights der türkischen Liga im Free-TV. Für die Süper Lig hat der Constantin-Sender mit der Sky-Beteiligung immer dienstags ab 23.15 Uhr ein 45-minütiges Magazin vorgesehen. Die Rechte für Deutschland, Österreich und die Schweiz hat die Sport1 GmbH ab dem Rückrundenstart der Saison 2013/14 bis einschließlich der Spielzeit 2014/15 von der Sportrechteagentur MP & Silva erworben. Per Mail.