
Corporate Snaps:
We are social wagt sich an Snapchat-Selbstversuch
Neben Pokémon Go ist Snapchat gerade einer der heißesten Trends. Viele zweifeln allerdings, dass Snapchat sich auch für Unternehmen eignet. Die globale Digitalagentur We Are Social hat's im Selbstversuch getestet.

Foto: Snapchat
Neben Pokémon Go ist Snapchat gerade einer der heißesten Trends. Hohe Nutzerinteraktion, attraktive Zielgruppe und neue, kreatives Storytelling sprechen für sich. So beliebt die Plattform aber auch ist, zweifeln viele allerdings, dass Snapchat sich auch für Unternehmen eignet. Die globale Digitalagentur We Are Social hat's im Selbstversuch getestet.
Die meisten Unternehmen haben schon genug damit zu tun, die "etablierten" Kanäle wie Facebook, Twitter, Instagram und Co. mit relevantem Content zu bespielen, auch wenn diese es erlauben, Inhalte weit im Voraus und stark adaptiert zu erstellen. Jetzt auch noch auf Snapchat präsent sein, das überfordert viele. Außerdem sei Snapchat "zu privat, zu kurzlebig und zu wenig greifbar" heißt es. Ohne Zweifel, Snapchat ist anders – Snapchat zeigt die Dinge, wie sie sind, exklusiv und maximal 24 Stunden lang.
Wie erstellt man also Inhalte für eine solche Plattform? Zeitintensives Content-Crafting funktioniert schon mal nicht, denn Snapchat setzt auf Spontanität. Dennoch kann man sich auf eine Sache zurückbesinnen: Storytelling. Snapchat ermöglicht nämlich genau das: Geschichten erzählen, Inhalten einen Rahmen geben und vor allem jeden Tag etwas Neues erzählen. Und da muss was dran sein, wenn Konkurrent Instagram aktuell mit Instagram Stories nachzieht.
Um zu testen, welches Potential Snapchat als Plattform für Unternehmen bietet, hat sich die komplette Belegschaft von We Are Social ins Snapchat-Abenteuer gestürzt und selbst getestet, was man als Agentur dort so machen kann.
Hier unsere Erfahrungen:
1. Snaps machen den Agenturalltag anfassbarer
Der Beginn unserer Snap-Karriere fiel zusammen mit einer großen Veränderung in unserem Office: Der großflächige Umbau, der mehrere Wochen unseren Arbeitstag begleitete. Diesen haben wir zum Anlass genommen und tagtäglich auf Snapchat dokumentiert. Jeder unserer Follower wusste, was in unserer Agentur vor sich ging – von freundlichen Bauarbeitern, halbfertigen Toiletten und dem nicht zu unterschätzenden Baulärm bis hin zur Einweihung der neuen Möbel.
Gleichzeitig wurden wir nicht müde, die verschiedenen Funktionen von Snapchat auszuprobieren. Kurze Kommentare, eingefügte Emojis, Sticker und selbst gemalte Skizzen machten die einzelnen Bilder und Videos zu einer lustigen Story und verdeutlichten, was Snapchat so unvergleichlich macht: Kontext – nicht zu viel und nicht zu wenig. Geofilter und Zeitangaben geben einer Geschichte mehr als nur die Information zu Standort und Uhrzeit, sondern ein tatsächliches Gefühl für das gesamte Setting und ganz nah dran zu sein.
2. Vlog away: Stories gibt es überall
Nicht nur interne Geschichten lassen sich wundervoll auf Snapchat dokumentieren. Spannende Events, ein Ausflug zur Re Publica, die Chefs auf dem Weg zur Pitch-Präsentation oder Schulungen und Seminare können ebenfalls Anlass sein, um Neuigkeiten zu erzählen und sie mit anderen zu teilen. Als Agentur haben wir gelernt, dass solche Stories einerseits ganz normale Dinge wiederspiegeln können, ohne spektakulär zu sein, dafür aber mit einer gewissen Chronologie unterhalten. Andererseits können sie allerdings auch auf außergewöhnlichen Ereignissen basieren, ganz punktuell, mit einer durchgängigen Story-Line.
3. Snaps fördern die Kreativität
Geschichten sind schön, aber für uns nicht genug: Da bei We Are Social nicht nur Geschichtenerzähler arbeiten, sondern auch Kreative, haben sich diese an der Gestaltung eines eigenen Geofilters ausgelebt. So ziert den Münchner Gärtnerplatz nun ein von We Are Social kreierter Filter. Jeder kann damit seinen Standort mit der Community auf individuelle Art und Weise teilen. Das entsprechende Tutorial zum Erstellen und Einreichen eines Geofilters bei Snapchat haben wir ebenfalls direkt in der App verbreitet.
4. Snaps verbessern die interne Kommunikation
Last but not least: Wir nutzen Snapchat auch als internen Kommunikationskanal – was genau jeden Einzelnen dazu getrieben hat, können wir nicht sagen. Fakt ist, dass Snapchat alle bis zur Führungsetage erfasst hat und eine sehr informelle, schnelle und unterhaltsame Art des Austauschs bietet, die vor allem ganz konträr zu regulärer Bürokommunikation erfolgt und das Miteinander verbessert. Man lernt sich näher kennen, hat plötzlich auch ein wenig Einblick in Privates und ist immer up to date bezüglich des Agenturgeschehens. Zusätzlich eignet sich Snapchat hervorragend für Teamevents, wie zum Beispiel eine Schnitzeljagd durch den Münchner Zoo. Wie das lief, kann man hier nachlesen.
Fazit: Snapchat für Unternehmen macht Sinn und Spaß
Wir sind inzwischen alle große Fans und Heavy User geworden. Der Informationsfluss und persönliche Austausch macht über Snapchat richtig Spaß – und trotzdem behalten wir im Job die nötige Distanz, wenn es erforderlich ist. Allerdings sind wir aufgrund unseres beruflichen Backgrounds sehr Social Media-affin und daher sehr offen gegenüber allen Gadgets in diesem Bereich. Auch wenn die Nutzer von Snapchat immer älter werden, muss die App, wie jeder andere Social-Media-Kanal auch, zum Unternehmen passen.