
Unfall:
Werbeaktion von Heimat war nicht genehmigt
Am Bismarck-Denkmal in Hamburg wollte Heimat für das Stage-Musical "Kinky Boots" werben. Der Reichskanzler sollte rote Schuhe bekommen. Die Künstlerin stürzte ab.

Foto: Stage Entertainment
Das Musical "Kinky Boots" wird sicher polarisieren, wenn es im Dezember im Hamburger Operettenhaus anläuft. Cyndi Lauper schrieb die Musik zu dem Stück, die schrillste Schuhfabrik der Welt mit jeder Menge DragQueens, Glitter und schräger Typen - nach einer wahren Geschichte. Jetzt auf Deutsch. Stage Entertainment wollte dazu entsprechend auffällig Werbung platzieren, gehört sich ja auch so.
Wie die Hamburger Morgenpost schreibt, sollte die Pop-Art-Künstlerin Ulrike B. dem Bismarck im Alten Elbpark an der Helgoländer Allee rote Stiefel anziehen und stürzte dabei Donnerstagmorgen, 8 Uhr, rund fünf Meter ab. Sie landete auf dem Betonsockel. Die Frau zog sich eine Gehirnerschütterung zu. Die Aktion war offenbar nicht genehmigt.
Bismarck ist als Testimonial beliebt
Gegenüber der Morgenpost bestätigte Stage, die Agentur Heimat habe zwei Künstler für die Aktion beauftragt. Tobias Jung, Geschäftsführer von Heimat, sagt: "Ja, wir haben uns eine künstlerische Aktion ausgedacht, die mit einem Augenzwinkern den guten Bismarck für ein Musical einsetzen sollte, das für Vielfalt und Weltoffenheit wirbt." Dazu habe Stage Entertainment eigens Künstler beauftragt, die Aktionen dieser Art zuvor schon umgesetzt hatten. Dabei sei es in der Tat zu einem Unfall gekommen. "Wir erwarten Sie am Montag zu einem Besuch bei uns in der Agentur und sind bis dahin per Gedanken und Telefon bei ihr." Das alles sei bedauerlich. Die Statue ist insgesamt 34 Meter hoch.
Das Bismarck-Denkmal wird immer wieder mal für Werbekampagnen genutzt - nicht immer sind sie vorab autorisiert. 2011 zum Beispiel hatte Grippostad dem Mann einen 20 Meter langen Schal um den Hals gelegt (siehe Bild). Damals ging alles gut.