Umstrittene Werbung:
Werberat: Sieben Rügen im ersten Halbjahr
Dem Deutschen Werberat geht die Arbeit nicht aus: 322 Beschwerden gingen im ersten Halbjahr 2015 ein.
Dem Deutschen Werberat geht die Arbeit nicht aus: 322 Beschwerden gingen im ersten Halbjahr 2015 (Plus 13 Prozent) ein. Letztendlich hat das Gremium über 200 Fälle entschieden, die in die Zuständigkeit des Werberats fallen. Von Kritik freigesprochen wurden 152 Marken (Vorjahr: 142), in 41 Fällen änderten die Unternehmen ihre Werbung oder stellten sie ein (2014: 42).
Bei sieben Firmen musste der Werberat zur öffentlichen Rüge greifen. Davon betroffen - vor allem kleine und mittelständische Unternehmen. Hier geht es überwiegend um nackte Haut und Sprüche rund um Sex. So warb das Funkhaus Coburg mit Brüsten. Ebenso auf der Liste: Tierhaus-Landhof aus Grevesmühlen, Lift Reith aus Ehrenberg/Rhön, Universal Rohrreinigung & Kanalsanierung aus Nürnberg. Die Rainer Syre Chemische Entlackung GmbH aus Bönen ermahnte das Gremium für ein frauenherabwürdigendes Motiv auf Website und Lkw. Der Spruch: "Wir machen alles wieder nackig. Entlackung. Entrostung."
Mehrere Optiker fanden Gefallen an einem Motiv, das einen weiblichen Unterkörper mit roten Latex-Hotpants und Netzstrumpfhose zeigt. Der Slogan "Noch knapper geht's nicht!" soll auf geringe Preise hinweisen. Diverse Unternehmen verzichteten nach dem Einschreiten des Werberates auf die kritisierte Werbung, nur drei wollten daran festhalten: die Wagner + Kühner GmbH aus Bad Kreuznach (Rheinland-Pfalz), der Optiker Brillenschlange aus Bürstadt (Hessen) und Augenoptik Metzger aus Mering.
Eine weitere Rüge erteilte der Werberat der Hirschkuss-Genussmanufaktur aus dem oberbayerischen Gaißach. Laut dem Gremium verstößt ein Spot gegen die "Verhaltensregeln des Deutschen Werberats über die kommerzielle Kommunikation für alkoholhaltige Getränke". Denn die Regel lautet: Alkoholwerbung soll nicht den Eindruck erwecken, der Konsum alkoholhaltiger Getränke fördere sozialen oder sexuellen Erfolg.