
Werkstatt-Ketten: Feilen am Abzock-Image
Umbruch im Markt der Kfz-Werkstattketten: Pit-Stop geht mit einem rundum erneuerten Auftritt an den Start, Auto Teile Unger bereitet eine Neuausrichtung vor, ebenso die VW-Kette stop+go.
Zugleich haben die Berliner die Selbstdarstellung von Pit-Stop gründlich entstaubt. Das bedeutet den Abschied von den drei Gesichtern, die sich bisher durch die Werbung trällerten. In einem bundesweiten Casting fand die Agentur ein unverbrauchtes Trio. Ein Gespann aus Azubi, Geselle und Meister rappt sich ab sofort mit einem eigens komponierten Song durch den TV-Spot, der in drei Fassungen (60, 30 und 15 Sekunden) zunächst einen Monat on air ist und dann, je nach Bedarf, bis Ende 2008 geschaltet wird.
In Szene setzte das Ganze Norbert Haitker, der sich als Regisseur von Musikvideos, unter anderem für „Die Ärzte“, einen Namen machte. Bereits seit voriger Woche ist der überarbeitete Internet-Auftritt online. Die neue Farbgestaltung sticht ins Auge. Statt des blassen HKS 44 kommt das edlere Blau Pantone 2757 zum Einsatz, das den Faktor"„Kompetenz" unterschwellig im Bewusstsein der Verbraucher verankern will – auch offline: Die 1600 hiesigen Mitarbeiter erhalten Blaumänner im hochwertiger anmutenden Branding.
Einen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz hat sich Pit-Stop damit gesichert. Der schärfste Wettbewerber, Marktführer A.T.U. aus Weiden mit 15.000 Mitarbeitern, ist zurzeit vor allem mit sich selbst beschäftigt. Seit April führt in der Oberpfalz Michael Kern, Ex-Markenvorstand bei Volkswagen, das Business – und macht sich ans große Aufräumen.
Erst schasste er die bisherige Leitagentur Serviceplan, München, dann Marketingchef Olaf Giesen, der vor gerade mal zwei Jahren seinen Job antrat und nun Ende Mai ausscheidet ("einvernehmlich und auf eigenen Wunsch"). Als Nachfolgerin von Serviceplan darf sich jetzt Heye & Partner aus Unterhaching den Kopf zerbrechen über eine zeitgemäße Positionierung des Branchenprimus, dessen operativer Gewinn erstmals seit Jahren zurückging (Umsatz 2006: 1,38 Milliarden Euro).
Mehr dazu in der neuen W&V (EVT 2. Mai).