
Lesetipp:
Wie Amorelie mit "Multiplen Orgasmen für 79,90 Euro" aneckt
Außenwerbung trifft jeden: In diesem Fall trifft sie Gunnar Schapelius, Kolumnist der "B. Z." Der Journalist stört sich an der Außenwerbung des Erotikanbieters Amorelie. Schapelius findet: "Das macht man nicht." Ein Lesetipp.
Außenwerbung hat einen entscheidenden Vorteil: Sie lässt sich kaum ausblenden, da sie ihre Adressaten auf Schritt und Tritt verfolgt. Ob auf dem Weg in die Arbeit, zum Supermarkt, ins Kino oder in den Urlaub - unser Blickfeld ist einer Flut von Plakatmotiven ausgesetzt. Wer sich daran stört, kann versuchen, die störende Werbung zu ignorieren oder macht seinem Ärger einfach lautstark Luft.
Gunnar Schapelius entscheidet sich im Fall des Erotikanbieters Amorelie für die zweite Option. Der Journalist stört sich an einem Plakatmotiv, das mit dem Foto eines Vibrator und den Worten "Multiple Orgasmen - 79,90 Euro" wirbt. "Es stört mich, dass mir Sex aufgedrängt wird", schreibt Schapelius in einer "B.Z"-Kolumne. Er halte zwar viel "von der Freiheit, die wir heute genießen", so der Journalist. Die große Freiheit verlange aber auch, dass man ein Gefühl für ihre Grenzen habe. Sein Fazit: "Das Vibrator-Plakat ist absurd, surrealistisch, ein Albtraum. Sind wir sittlich so verwirrt, dass wir nicht mehr wissen, was in die Öffentlichkeit gehört und was nicht?"
So sieht das Plakat aus:
Lieferando und Amorelie perfekt kombiniert. pic.twitter.com/UOKmmAVThX
— alf frommer (@siegstyle) 6. August 2015
Für das Sex-Portal dürfte Schapelius' Kritik jedoch vor allem eines bedeuten: jede Menge kostenlose Publicity. ProSiebenSat.1 hält seit März dieses Jahres einen Mehrheitsanteil an dem Erotik-Startup und verdient kräftig. Amorelie hat zuletzt viel Geld in TV-Spots investiert.
Zu der Kolumne von Gunnar Schapelius geht es hier.