
Turner-Studie enttarnt viele Offliner:
Wie Kinder mit TV, PC, Tablet und Smartphone umgehen
Welche Rolle spielen Bildschirmmedien bei Kindern zwischen 6 und 12 Jahren? Laut der Turner-Studie "Screens vor Content" (noch) eine eher geringe.

Foto: Turner Deutschland
Kinder zwischen 6 und 12 Jahren nutzen TV-Gerät, PC, Tablet und Smartphone in weiten Teilen noch gar nicht so häufig. Die mit Abstand größte Gruppe bilden in dieser Altersgruppe mit 41 Prozent die so genannten Offliner, weiß die Studie "Screens vor Content" von Turner Deutschland, die die Nutzung von Bildschirmmedien von Kindern durchleuchtet.
In Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Rich Harvest hat die Senderfamilie, die unter anderem die Kindersender Cartoon Network und Boomerang anbietet, über 500 Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren sowie deren Eltern befragt. Im Fokus der Untersuchung stand auch, in welchem Umfang sich Kinder mit den verschiedenen Geräten beschäftigen. Daher wurden nur voll ausgestattete Haushalte mit mindestens einem Fernsehgerät, Computer, Tablet und Smartphone für die Studie herangezogen.
Als Ergebnis hat sich gezeigt, dass sich Kinder auf Basis ihres Mediennutzungsverhaltens in fünf Gruppen aufteilen lassen:
Erstens: Offliner
Die eingangs erwähnte größte Gruppe unter den Kindern, wie "Screens vor Content" ermittelt. Ihre Erfahrungen im Umgang mit Medien werden größtenteils von den Eltern geprägt und bestimmt. "Bevor dem Kind der Konsum erlaubt wird, prüfen die Eltern die Inhalte und entscheiden, ob diese für den Nachwuchs geeignet sind oder nicht. Bevorzugt werden Sendungen ausgewählt, die den Eltern noch aus der eigenen Kindheit bekannt sind", heißt es.
Meist genutztes Medium der Offliner ist daher auch das klassische TV, andere elektronische Geräte spielen nur eine untergeordnete Rolle.
Zweitens: TV-Champs
Am zweithäufigsten sind mit 20 Prozent die TV-Champs in Deutschland zu finden. Ihr Medienkonsum konzentriere sich ebenfalls auf das klassische Fernsehen, mit dem sie sich, im Vergleich zu den anderen Gruppen, am intensivsten beschäftigen, heißt es in der Analyse. Sie wissen demnach meist, was auf welchem Sender läuft, wählen Episoden eigenständig aus und suchen aktiv nach weiteren Inhalten rund um ihre Lieblingssendungen.
Erste Anlaufstelle für diese junge Zielgruppe ist Youtube, aber auch Online-Games und Apps nehmen eine wichtige Rolle in ihrem Medienalltag ein.
Drittens: Smartphoner
Die Smartphoner (18 Prozent) bestimmen laut Studie größtenteils selbst, wann sie sich mit welchem Medium beschäftigen. "Wie der Name jedoch bereits verrät, ist ihr wichtigster digitaler Begleiter das Smartphone", heißt es. Über dieses würden auf Youtube ganze Serienepisoden oder kurze Videos angeschaut und mit den Freunden per Messenger-Dienst oder sozialem Netzwerk kommuniziert.
Viertens: Premium Darlings
Bei den Premium Darlings, zu denen 11 Prozent der Kinder in der Analyse zählen, steht die Wissensvermittlung bei der Auswahl der Inhalte im Vordergrund. "Die Eltern sind dem Medienkonsum der Kinder gegenüber offen eingestellt, aber beeinflussen auch stark und legen viel Wert auf hohe Qualität", heißt es.
Bevorzugtes Medium der Premium Darlings ist das TV-Gerät. Sie beschäftigen sich aber auch viel mit Youtube sowie mit Spiele-Apps, bei denen man auch etwas lernen kann.
Fünftens: Media-All-Stars
Die (noch) kleinste Gruppe in Deutschland stellen demnach mit 10 Prozent die Media-All-Stars dar. "Bei diesen handelt es sich um echte Medienexperten: Sie besitzen meistens eigene Geräte und interessieren sich für alles, was die Medienwelt zu bieten hat", so die Analyse. In ihrer Freizeit verbringen sie demnach unter der Woche zwei Stunden, am Wochenende bis zu vier Stunden mit dem Konsum von Medien. "Da sie sich meist besser auskennen als ihre Eltern, findet hier nur wenig Reglementierung statt", analysiert das Werk "Screens vor Content".
Aktuell liefert auch die KIM-Studie neue Erkenntnisse zu Kindern und ihrem Medienkonsum - hier geht es um die 6- bis 13-Jährigen. Demnach schauen fast 80 Prozent täglich fern. Auf Platz zwei folgt das Handy, das 42 Prozent der jüngeren Generation Z täglich nutzen. Jeder Vierte ist täglich oder fast täglich im Internet.