
Studie:
Wie das Timing über den Erfolg einer Crowdfunding-Kampagne mitbestimmt
Wer eine Crowdfunding-Kampagne plant, sollte den Start-Tag bewusst wählen. Denn die besten Chancen haben Projekte, wenn sie an einem Montag oder Dienstag mit dem Geldeinsammeln beginnen. Das zeigt eine Studie der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Chur.
Wer eine Crowdfunding-Kampagne plant, sollte den Start-Tag bewusst wählen. Denn die besten Chancen haben Projekte, wenn sie an einem Montag oder Dienstag mit dem Geldeinsammeln beginnen. Das zeigt eine Studie der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Chur, für die Professor Kerstin Wagner und Michael Beier knapp 500 abgeschlossene Projekte der Crowdfunding-Plattform 100-days.net ausgewertet haben.
Projekte, die an einem Montag oder Dienstag starteten, hatten demnach im Durchschnitt in den ersten zehn Tagen schon mehr als 40 Prozent ihrer Zielsumme eingesammelt. Anfang der Woche sei die Bereitschaft der Geldgeber für Spenden größer, so die Filgerung der Autoren und wenn eine Kampagne schon früh sichtbare Erfolge hat, ermutigt das weitere Geldgeber. Die Forscher nannten diesen Mechanismus "Social Proof". Außerdem sorge eine Vielzahl von Geldgebern in den ersten Tagen dafür, dass ein Projekt frühzeitig in verschiedenen Communities weitererzählt werde.
Schon nach 24 Stunden zeigen sich laut der Untersuchung erhebliche Unterschiede zwischen erfolgreichen und erfolglosen Kampagnen. Während bei erfolgreichen Kampagnen schon am ersten Tag durchschnittlich zehn Prozent der geplanten Summe zusammen kamen, waren es bei den nicht-erfolgreichen Projekten im Durchschnitt gerade einmal zwei Prozent. Die meisten der gescheiterten Kampagnen (62 Prozent) schafften es innerhalb des gesamten Kampagnen-Zeitraumes nicht, mehr als fünf Prozent der Zielsumme zu erreichen.
Die Erfolgsquote aller ausgewerteten und abgeschlossenen Crowdfunding-Kampagnen mit 43 Prozent relativ gering. Auf der US-Plattform Kickstarter.com liegt sie bei 48 Prozent.
Für den Erfolg einer Kampagne empfehlen die Autoren neben dem richtigen Timing folgende sieben Punkte:
1. Die Personen des Projekts zeigen
2. Zielgruppen kennen und "abholen"
3. Vertrauen herstellen und zwar sowohl in die Initiatoren als auch in deren Fähigkeit, das Projekt auch umsetzen zu können
4. Eine geeignete Finanzierungssumme wählen, die nicht unrealistisch hoch ist, aber hoch genug, um das Projekt auch realisieren zu können
5. Familie und Freunde aktivieren, die in den ersten Tagen Geld geben und für einen positiven Start der Kampagne sorgen können
6. Anreize oder Gegenleistungen anbieten, etwa Vor-Verkaufsrechte oder kleine Merchandising-Produkte
7. Frühzeitige Kommunikationsarbeit
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