
Aktionen & Initiativen:
Wie die Gastro-Branche der Krise den Kampf ansagt
Das Coronavirus schränkt nicht nur das öffentliche Leben ein, für die Gastronomie stellt es darüber hinaus eine existenzielle Herausforderung dar. Doch die Branche hält zusammen – und startet kreative Aktionen.

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Protestaufruf mit leeren Stühlen
Der Leaders Club hat mit einem beeindruckenden Mahnmal für Aufsehen gesorgt: Hunderte Stühle aus Dresdner Restaurants standen am vergangenen Freitag für mehrere Stunden leer vor der berühmten Kulisse der Frauenkirche. Rund 530 Gastronomen hatten sich an der Aktion beteiligt, um auf die dramatische Situation der Branche angesichts des Corona-Shutdowns aufmerksam zu machen. "Die Kollegen in Dresden haben einen sehr kreativen Weg des Protests gefunden und mit den leeren Stühlen vor der Frauenkirche einen eindrucksvollen Hilferuf aus der Branche gesendet", sagt Michael Kuriat, Präsident des Leaders Clubs Deutschland.
Als eine der führenden Branchenvereinigungen ruft der Leaders Club alle Gastronomen und Hoteliers in ganz Deutschland auf, sich der Aktion anzuschließen. "Wir suchen Gastronomen, die in ihrer Stadt die Organisation übernehmen, um gemeinsam ein starkes Zeichen zur Rettung unserer Branche und unserer Betriebe setzen", sagt Kuriat. "Wir werden schlichtweg im Dunkeln stehen gelassen und steuern geradewegs in eine unglaubliche Katastrophe." Der Leaders Club will nun aus der Idee eine bundesweite Protestbewegung machen, die Aktion soll am 24. April starten.
Lieblingsrestaurants mit einer Bestellung unterstützen
Um ein Zeichen zu setzen und die deutsche Gastronomiebranche und ihre Mitarbeiter in der Corona-Krise zu unterstützen, geht am 22. April die Initiative #DeutschlandBestellt an den Start. Die Aktion soll dazu motivieren, mindestens eine Liefer- oder Abholmahlzeit im jeweiligen Lieblingsrestaurants zu bestellen.
Vorbild ist die amerikanische Aktion #TheGreatAmericanTakeout, die seit März dazu aufruft, Restaurants und ihre Mitarbeiter mit Bestellungen zu unterstützen. In Deutschland wurde die Aktion vom Bundesverband der Systemgastronomie e.V. (BdS) angestoßen. PepsiCo unterstützt die Aktion in Zusammenarbeit mit dem BdS.
Fritz-Kola schnürt Retter-Pakete und startet Spendenaktion
In Kooperation mit der Non-Profit-Initiative PayNowEatLater packt der Hamburger Getränkehersteller fritz-kola Tresen-Retter-Pakete und unterstützt die Hamburger Clubszene mit einer Spendenaktion. "Wir wollen unseren Teil dazu beitragen, um gegen das Ende des kulinarischen Genusses anzukämpfen. Aus diesem Grund haben wir gemeinsam mit PayNowEatLater das Fritz-Kola Retter-Paket ins Leben gerufen", erklärt Fritz-Kulturgüter Geschäftsführer Mirco Wolf Wiegert. Die Zusammenarbeit mit PayNowEatLater bietet sich an: Diese unterstützen Bars, Cafés und Restaurants während der Coronakrise mit einem Gutscheinprinzip.
Auch fritz-kola selbst verdient kein Geld mit der Aktion: "Es geht hier nicht um Umsatz oder Gewinn, sondern um gezielte Hilfe in der Not. Denn die Gastro ist unsere Heimat und Solidarität gehört zu unseren Grundwerten", betont Wiegert. Ab dem 27. April bietet Fritz-Kola zudem eine Spendenaktion in 46 ausgewählten Hamburger Filialen des Drogeriemarkts Budni an und spendet 10 Euro pro verkauftes Shirt an das S.O.S – Clubkombinat Hamburg.