
Wie ein TBWA-Texter Geld mit Bannern verdient
Meist klickt bei einem Blog nur ein einstelliger Prozentsatz der Leser auf die Banner. Anders ist es bei dem Projekt Imakemoneywithbanners.com von Jonathan Schröder. Bei ihm klickten am Anfang nahezu 100 Prozent der Leser seines Blogs auf die eingeblendete Werbung. Bis ihm Google seinen Account sperrte
Geld verdienen mit dem eigenen Blog, das ist sicherlich das Ziel vieler Blogger. Mit Banner-Werbung funktioniert das in der Regel mäßig gut. Meist klickt nur ein einstelliger Prozentsatz der Leser auf die Banner. Anders ist es in dem neuen Blog von Jonathan Schröder. Bei ihm klickten am Anfang nahezu 100 Prozent der Leser seines Blogs auf die eingeblendete Werbung. Imakemoneywithbanners.com lautet sein Projekt, mit dem er in den ersten elf Tagen 78,26 Euro verdiente. Täglich postet Schröder seinen aktuellen Google-AdSense-Kontostand. Mehr Inhalt bietet sein Blog eigentlich nicht, vielmehr soll die Idee selbst überzeugen. Bis jetzt kommen die meisten User über Facebook, wo der 25-Jährige sein Netzwerk über sein Projekt informiert hat. Er hofft darauf, dass seine Leser die Idee so witzig finden, dass sie den Link an ihre Freunde weiterschicken.
Schröder ist Werbetexter bei TWBA in Wien, war davor bei Jung von Matt / Donau und hat seine Texter-Ausbildung in Hamburg in der Texterschmiede gemacht. Er mag es, in seiner Freizeit eigene Ideen schnell umzusetzen und auszuprobieren – so auch jetzt mit seinem Blog. Die Idee dazu kam ihm während seines zweiwöchigen Oster-Urlaubs bei der Familie. Finanzielle Ziele hat sich der Werbetexter mit seinem Blog nicht gesetzt. Es geht ihm eher darum, ihn zur Eigenvermarktung zu nutzen und sich selbst ins Gespräch zu bringen.
Neu ist die Idee nicht, einen Blog aufzusetzen, der nur das Ziel hat, Werbeeinnahmen zu generieren und das auch so zu thematisieren. Schon 2009 etwa startete der US-Werber Jason Sadler seinen Blog Iwearyourshirt.com. Er fotografierte sich darin jeden Tag mit dem T-Shirt eines anderen Unternehmens und vermarktete so seinen Oberkörper als Werbefläche. Täglich wuchs der Preis für diesen Werbeplatz um einen US-Dollar, von einem Dollar am 1. Januar bis zu 365 Euro am 31. Dezember. Inzwischen arbeitet für Iwearyourshit.com ein fünfköpfiges Team, und die Preise haben deutlich angezogen. Für 399 Dollar dreht das Team inzwischen ein Video, auf dem einer oder eine der fünf das T-Shirt trägt.
Update 20.4.2012:
Nach unserem Artikel klicken so viele Leser auf die Banner des Blogs, dass Google misstrauisch wurde und Jonathan Schröders Ad-Sense-Konto sperrte. Sein Kontostand steht inzwischen also wieder auf Null. Jetzt will er die Bannerflächen selbst vermieten. Jedes Unternehmen kann 1.000 Pageviews für 10 Euro einkaufen.