
Wige Media wagt einen Neuanfang
Fullservice statt Ü-Wagen: Die Kölner Dienstleistungs-AG Wige Media richtet sich nach einer Durststrecke neu aus.
Die angeschlagene Kölner Wige Media AG wagt einen Neuanfang. CEO und Finanzchef Stefan Eishold hat das international tätige Medienhaus in den vergangenen Monaten umstrukturiert und neu ausgerichtet; das berichtet der W&V-Schwestertitel "Kontakter" in seiner aktuellen Printausgabe (EVT: 14.06.). Vom reinen Ü-Wagen-Betreiber entwickle sich Wige hin zum Medienpartner für Rechteinhaber, Veranstalter, Sender, TV-Produzenten und Industrieunternehmen, sagt Eishold.Der frühere CEO der Produktonsfirma MME ist seit Oktober bei Wige Media am Ruder - und saniert seither.
Dafür hat Wige den HD-Ü-Wagen samt Equipment an Studio Hamburg verkauft; bei Bedarf mieten die Kölner nun die Ausrüstung. Ehemals drei Geschäftsbereiche sind zu fünf umgestaltet und teils ausgegliedert worden: Neben der sanierten Übertragungstechnik sind das die profitablen Sparten TV-Vermarktung, Redaktion, Event sowie Performance. Eine Matrixstruktur im Management und Key Accounts sollen das übergreifende Arbeiten garantieren. Ziel: Ähnlich wie beim ADAC-24-Stunden-Rennen am Nürburgring, das Wige seit 1979 mit Veranstaltung, Technik, Übertragung und Vermarktung begleitet, sollen Neukunden mit Komplettpaketen versorgt werden. Bisher besonders im Motorsportsegment präsent, will Wige Neukunden außerhalb von DTM & Co. gewinnen. Opel, Philip Morris oder Hymer sind erste Beispiele.
Die Kostenschere hat Eishold auch beim Personal ansetzen müssen: Durch Verkauf von Tochterfirmen wie Wige SA, durch Ausgliederungen und eine schlankere Verwaltung werden Ende 2010 noch 134 Mitarbeiter bei Wige Media sein. 2008 hat die AG 265 Beschäftigte gezählt.Jetzt hofft der 45-Jährige auf ein gutes Ergebnis aus der Kapitalerhöhung, die bis 17. Juni läuft. Schulden sollen so getilgt, Kapital für weiteres Investment geschaffen werden. Eishold: "Ab 2011 werden positive Ergebnisse erwartet.“