Wales verwies darauf, dass in Paris zwar der Eiffelturm frei fotografiert werden dürfe. Die Beleuchtung des Pariser Wahrzeichens in der Nacht werde aber als eine separate künstlerische Installation gewertet, die man nicht ohne eine Genehmigung ablichten dürfe.

Eine Reform des EU-Urheberrechts in diesem Sinne würde "schreckliche Konsequenzen, für die Art und Weise haben, wie wir Kultur und Wissen teilen und schaffen", schrieb Wales. Bei der Abstimmung bezieht das Europaparlament am Donnerstag Position zur anstehenden Reform des europäischen Urheberrechts. Der eigentliche Vorschlag für ein neues Gesetz (EU-Richtlinie) kommt im Herbst von der Kommission.

Wales' Einlassung ist eine weitere Stufe im öffentlichkeitswirksamen Kampf ums Urheberrecht, den alle Seiten mit möglichst plakativen Argumenten ("Ist bald Schluss mit Selfies?") führen - auch wenn sie haarscharf an der Wahrheit vorbeigehen. Umstritten ist generell nicht das Ablichten für den privaten Gebrauch, sondern die kommerzielle Nutzung (z.B. für Postkarten, Kalender usw.) Auch das Posten bei Facebook dürfte daher unproblematisch sein - ein Ende der Selfies ist also nicht in Sicht.