
Woolworth ist pleite
Die Billigkaufhauskette Woolworth Deutschland hat am Samstag nach eigenen Angaben Insolvenzantrag gestellt. Am heutigen Dienstag hat das Frankfurter Amtsgericht den Frankfurter Rechtsanwalt Ottmar Hermann zum vorläufigen Verwalter über das Vermögen der Kette bestellt.
Die Billigkaufhauskette Woolworth Deutschland hat am Samstag nach eigenen Angaben Insolvenzantrag gestellt. Am heutigen Dienstag hat das Frankfurter Amtsgericht den Frankfurter Rechtsanwalt Ottmar Hermann zum vorläufigen Verwalter über das Vermögen der Kette bestellt. Das Gericht betont, diese Entscheidung stelle noch keine Eröffnung eines Insolvenzverfahrens dar, hierüber werde das Gericht zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden.
Zu den Gründen des Insolvenzantrages macht das Unternehmen keine Angaben. In einem Bericht von "manager-magazin.de" vom Freitag war ohne Nennung von Quellen die Rede davon, es sei "trotz umfangreicher Kostensenkungsmaßnahmen angeblich keine ausreichende Liquidität mehr gesichert". Der neue Chef der Billigkaufhauskette, Stefan Rohrer, hatte Anfang April nach nur vier Wochen im Amt aufgegeben.
Noch Ende Februar hatte der damalige Woolworth-Chef Robert Brech von Chancen in der Wirtschaftskrise gesprochen. Das von dem bereits untergegangenen britischen Konzern Woolworths unabhängige deutsche Unternehmen sehe sich trotz trister Großwetterlage im Handel gut aufgestellt. "Wir sind stabil", erklärte Brech damals.
Nun steht nach dem britischen Konzern Woolworths auch die DWW Woolworth Deutschland GmbH & Co. KG vor dem Aus - nach mehr als 80 Jahren. Im Oktober 2007 übernahm der britische Finanzinvestor Argyll Partners das operative Geschäft. Für das laufende Geschäftsjahr (31. Oktober) hatte Woolworth 900 Millionen Euro Umsatz als Ziel genannt. Die Kette hat mehr als 11.000 Mitarbeiter in 311 Filialen in Deutschland und zwölf Filialen in Österreich, Sitz der Hauptverwaltung ist Frankfurt am Main.
Die britische Kaufhauskette Woolworths war bereits im vergangenen Jahr Opfer der Wirtschaftskrise geworden. Da kein Käufer für das Unternehmen gefunden werden konnte, schlossen bis Anfang Januar sämtliche 807 Filialen des Traditionsunternehmens. Insgesamt 27.000 Voll- und Teilzeitkräfte verloren ihre Jobs.