Die beiden größten Mängel der Turner-Kampagne waren zum einen, dass er inhaltlich viel zu blass blieb. Und dass er nach dem ersten Wahlgang plötzlich auf Konfrontation setzte, während er zuvor immer davon gesprochen hatte, die gespaltene Stadt einen zu wollen. Das ging auf Kosten seiner Glaubwürdigkeit.

Aber natürlich ist Kommunikation nicht alles. Selbst die beste Kampagne kann am Ende nicht zum Erfolg führen, wenn der Kandidat von der Partei, die ihn nominiert hat, nämlich von der CDU, nicht die nötige Unterstützung bekommt. Große Teile der konservativen Partei konnten sich nicht mit dem parteilosen Ex-Werber anfreunden.

So fragte der CDU-Altvordere, ehemalige Finanzminister und Ex-VfB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder, ob nun alle aus der Partei austreten müssten, wenn man mit Parteibuch keine Chance mehr habe.

Das war vor der Wahl. Jetzt weiß man bei der CDU: Nein, ohne Parteibuch geht es auch nicht.


Autor: Markus Weber

Markus Weber ist seit 20 Jahren Mitglied der W&V-Redaktion. Als Nachrichtenchef ist er für die aktuellen Themen auf wuv.de zuständig. Darüber hinaus ist er innerhalb der Redaktion der Themenverantwortliche für "CRM & Data". Aufgewachsen ist Markus auf einem Bauernhof im Württembergischen Allgäu. Mit fünf Geschwistern.