
ZDF bastelt an neuem Mittwoch
Die Mainzer wollen auch mittwochs verstärkt jüngere Zuschauer ansprechen und setzen dabei unter anderem auf so genannte Working-Place-Filme.
Das ZDF entwickelt neue Filmreihen für den Mittwochabend. Es seien mehrere neue Reihen in der Vorbereitung, sagt die zuständige Hauptredaktionsleiterin, Heike Hempel. Der neue Mittwochabend mit komödiantischen Geschichten sei gut angelaufen, so Hempel, die seit Anfang Januar die Hauptredaktion Unterhaltung/Wort leitet. Auf dem Sendeplatz seien Filme wie "Morgen bringe ich ihn um" mit Linda de Mol oder "Wo die Liebe hinfällt" mit Aglaia Szyszkowitz und Heikko Deutschmann geplant, die bei entsprechendem Publikumserfolg auch zur Reihe werden könnten.
Angedacht seien auch so genannte Working-Place-Filme, Geschichten vom Arbeitsplatz wie zum Beispiel im Krankenhaus. An den Mittwochabenden hofft das ZDF jüngere Zuschauer einfangen zu können als zum Beispiel am Sonntagabend, wenn der Altersdurchschnitt des Publikums bei Pilcher- oder Inga-Lindström-Filmen deutlich höher liegt.
Eine neue Serie wird laut Hempel der Produktion "Der letzte Zeuge" nachfolgen, die nach dem Tod des Hauptdarstellers Ulrich Mühe im Sommer 2007 definitiv keine Fortsetzung findet. Dafür wird derzeit für den Freitagabend um 21.15 Uhr eine ähnliche Reihe entwickelt. Titel und Darsteller stehen noch nicht fest. Es werde aber um einen jüngeren Kriminalpsychologen zwischen 30 und 40 Jahren gehen, "charmant, klug, tiefsinnig", so Hempel, mit seiner Ex-Frau als Ermittlerin und einem Kind an seiner Seite. Die Fälle sollen "hart" und mehr von der psychologisch zu lösenden Art sein. Alleiniger Autor ist wie schon beim "letzten Zeugen" Georg Edelmann.
Als weitere neue Filmreihen, die als "Event" geführt werden, inszeniert das ZDF derzeit die Geschichte der Stahldynastie "Die Krupps", unter anderem mit Valerie Koch in einer der Hauptrollen. In der Vorbereitung ist der Zweiteiler "Der Gesang der Wale" mit Veronica Ferres als Umweltaktivistin sowie Verfilmungen der Ken-Follett-Romane "Die Pfeiler der Macht" und "Eisfieber". Außerdem will das ZDF Uwe-Karsten Heyes Roman "Vom Glück nur ein Schatten" umsetzen. Der Fernseh-Arbeitstitel heißt "Trümmerfrauen".
Von den Melodramen aus der Feder von Rosamunde Pilcher, die heute 84 ist, werden sich die Zuschauer über kurz oder lang verabschieden müssen, "weil es übermorgen keine Pilcher-Stoffe mehr gibt", sagte Hempel. Auch Serien wie "Hallo Robbie" oder "Unser Charly" würden eines Tages verschwinden, da man sich der Frage stellen müsse, ob sie noch zeitgemäß seien.