Ein Börsengang, über den immer wieder spekuliert wird, habe derzeit keine Priorität, erklärte Ritter. "Es ist eine mögliche interessante Option für die Zukunft." Erst vor kurzem befeuerte das "Manager Magazin" die Gerüchte zu einem möglichen Börsengang mit einem  neuen Bericht. Darin zitiert das Magazin Insider, die noch 2014 mit Zalandos Gang auf das Parkett rechnen - möglicherweise sogar  schon zum Ende des zweiten Quartals 2014. Die Umbildung in eine Aktiengesellschaft vor einigen Monaten sei laut Ritter keine  Vorentscheidung dafür. Zalando sehe auch keinen Druck, schnell in die schwarzen Zahlen zu kommen: Das Unternehmen wolle mittel- bis langfristig Geld verdienen, derzeit sei es aber wichtig, in den Ausbau des Geschäfts zu investieren.

Eine wichtige Baustelle dabei ist das Mobile Web. Ende 2013 kamen laut Zalando bereits 35 Prozent der Shop-Besuche von Mobilgeräten, einschließlich Tablets. Optimierte Zalando Shops für das mobile Einkaufen sind mittlerweile in allen 15 Märkten verfügbar, in denen das Unternehmen aktiv ist. In Deutschland gibt es außerdem Apps für Android und iOS Geräte. Zalando wollel sich aktiv nach der steigende Mobilnutzung der Kunden richten, so das Unternehmen.

In der Kernregion Deutschland, Österreich und Schweiz sei Zalando vor Zinsen und Steuern (EBIT) bereits aus der Verlustzone herausgekommen, hieß es. In der gesamten Gruppe habe sich die EBIT-Marge 2013 um rund einen halben Prozentpunkt verbessert, war demnach aber immer noch deutlich negativ mit etwa minus 6,7 Prozent.

Zalando verwies auch auf die vorhandene Netto-Liquidität von 350 Millionen Euro, mit der künftiges Wachstum finanziert werden könne. Die Chefin des Hauptaktionärs Kinnevik, Christina Stenbeck, wurde zur Aufsichtsratsvorsitzenden berufen.

Die Berliner Startup-Schmiede Rocket Internet, unter deren Fittichen Zalando groß geworden war, hatte im vergangenen August ihre Beteiligung an die eigenen Anteilseigner übertragen. Damit wurde die schwedische Beteiligungsgesellschaft Kinnevik zum größten Zalando-Teilhaber mit 37 Prozent.

Im Dezember folgte dann die Umbildung in eine Aktiengesellschaft. Das kann zumindest als theoretische Voraussetzung für einen möglichen Börsengang gewertet werden. Zalando selbst spricht von einem lange geplanten Schritt in Richtung einer Unternehmensstruktur, die Flexibilität für die künftige Entwicklung gebe. (dpa/fm)


Franziska Mozart
Autor: Franziska Mozart

Franziska Mozart berichtet seit vielen Jahren über die Marketing- und Medien-Branche. Die freie Journalistin beschäftigt sich am liebsten mit Nachhaltigkeit und Digitalisierung und am allerliebsten mit der Schnittstelle dieser beiden Bereiche. Für die W&V ist sie regelmäßig als Nachrichtenchefin tätig und betreut den Green CMO Award sowie den Deutschen Mediapreis betreut. Sie gilt als Expertin zum Thema Nachhaltigkeitsmarketing und ist Co-Autorin des Buches "Superpower Sustainable Marketing".