
MA 2014 Pressemedien:
Zeitschriften: Reichweiten steigen moderat
Die Zeitschriftennutzung nimmt tatsächlich wieder leicht zu: Das ist das Ergebnis der aktuellen Reichweitenuntersuchung der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (AGMA). Mehr als 64 Millionen Leser weist die MA 2014 Pressemedien I aus. Im Schnitt werden acht verschiedene Titel gelesen.
Die Zeitschriftennutzung nimmt erstmals seit Jahren wieder leicht zu: Das ist das Ergebnis der aktuellen Reichweitenuntersuchung der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (AGMA). 64,35 Millionen Leser weist die MA 2014 Pressemedien I aus. "Die Ergebnisse der neuesten MA Pressemedien zeigen, dass bei allen Altersgruppen von einem robust-stabilen Nutzungspotenzial ausgegangen werden kann", sagt Hans Georg Stolz, Vorstandsvorsitzender der AGMA. Denn 91,5 Prozent der Deutschen über 14 Jahren lesen Magazine. Der Zuwachs im Vergleich zur MA 2013 Pressemedien II ist allerdings minimal: Da lag die Gesamtreichweite der Zeitschriften bei 91,4 Prozent. Der leichte Aufwind schafft aber noch nicht, die Verluste der vergangenen Jahre zu kompensieren: Die MA 2004 Pressemedien II hatte noch eine Magazin-Reichweite von 94,3 Prozent ausgewiesen.
Nichts desto trotz: Sogar bei den jüngeren Lesern verzeichnet die Analyse eine kleine Steigerung. 90,1 Prozent (MA 2013 II: 89,8%) der 14- bis 19-Jährigen lesen Zeitschriften. "Die stabilen Reichweiten gerade in den onlineaffinen jungen Zielgruppen zeigen, dass Zeitschriften nicht durch das Internet ersetzt werden", sagt Christian Goedecke, Vorstand Publikumszeitschriften der AGMA, und schließt daraus: "Zeitschriften bieten Werbungtreibenden für alle Zielgruppen Leistungswerte auf unverändert hohem Niveau."
Allen voran die Programmies: Sie verzeichnen ein Leserwachstum von 0,5 Prozentpunkten und bleiben mit jetzt 60,8 Prozent die reichweitenstärkste Gattung in der MA. Aktuelle Magazine erzielen eine Reichweite von 44,9 Prozent (plus 0,5%), die Titel der drittstärksten Gattung, der Motorpresse, werden von 28,6 Prozent der Bevölkerung genutzt, was einem leichten Minus von 0,2 Prozentpunkten entspricht. Dieses Segment verdankt seine Potenz vor allem der auflagenstarken "ADAC Motorwelt" (ausgewiesene Reichweite: 15,74 Mio.) - die nun mit geringen Abstimmerzahlen und Manipulationen in die Kritik geraten ist.
Am stärksten zugelegt haben die wöchentlichen Frauenzeitschriften, nämlich um einen Prozentpunkt auf 28,6 Prozent Reichweite. Die 14-täglichen Frauentitel wachsen leicht auf acht Prozent Reichweite (0,4% plus), während die monatlichen Frauenzeitschriften leichte auf 14,2 Prozent Reichweite fallen.
Größter Gewinner ist der Titel "Kochen & Genießen" der seine Reichweite um ein Drittel aus 600.000 steigerte, gefolgt von "11 Freunde" (von 630.000 auf 790.000 Leser). Die größten Verlierer (prozentual gesehen): "Living at Home" (verliert ein knappes Viertel der Leser) und die "Auto Zeitung" (15 Prozentpunkte minus).
Die Deutschen lesen nicht nur eines, ihr liebstes Magazin: Im Durchschnitt werden 3,3 Zeitschriften pro Erscheinungsintervall genutzt. Betrachtet man den Weitesten Leserkreis (WLK) der Titel, also die Nutzung der letzten zwölf Ausgaben, werden sogar durchschnittlich 8,6 unterschiedliche Magazine gelesen. Für die MA 2014 Pressemedien I wurde die Magazinnutzung von 38.437 Personen in Deutschland erhoben.
Über Wohl und Wehe der Auflagenzahlen und über die Zukunft des Qualitätsjournalismus hat sich übrigens SZ.de-Chef Stefan Plöchinger Gedanken gemacht ...